Joseph Franz Georg Oehler wurde am 18. März 1765 (nach Wurzbach 1763) zu Troppau geboren. Er absolvierte sein Studium in Wien und widmete sich dann dem Buchhandel. Er übernahm eine kleine Buchdruckerei und ließ dort u. a. hochqualifizierte Übersetzungen lateinischer Klassiker erscheinen, wodurch er einen vorteilhaften Ruf erwarb - er gab z. B. eine Übersetzung Virgils von Johann Heinrich Voß (1751-1826) heraus. Oehler war auch ein gründlicher Sprachenkenner und sein eigener Korrektor. Neben den älteren Autoren wollte er ebenfalls die Übersetzungen von neueren wie Tasso herausgeben, aber dieser Plan scheiterte an dem mangelnden Interesse des Publikums. Außerdem wirkte er in der Redaktion des in Wien in den Jahren 1812-1814 erschienenen Zeitungs-Lexikons. Oehler verstarb am 4. August 1816 in Wien.

Auf dem literarischen Feld wurde Oehler vorwiegend als Autor von biographischen und historischen Schriften bekannt. Zu der ersten Gruppe von Texten, in denen sich Oehler mit den zeitgenössischen Herrschern beschäftigte, gehören Kurze Lebensbeschreibung Joseph des Zweyten, Skizze der Lebensbeschreibung Leopolds des Zweiten (beide 1790) und Lebensbeschreibung Ludwigs XVI. des unglücklichen Königs von Frankreich (1793). In den historischen Werken widmete sich Oehler kriegspolitischen (wie Geschichte des Krieges zwischen Oesterreich, Russland und der Türkei, 1791) als auch kulturellen Themen (wie Geschichte des gesamten Theaterwesens zu Wien von den ältesten bis auf die gegenwärtigen Zeiten, 1803). Sein letzter Text erschien 1816 unter dem Titel Der Wiener Congreß vom Jahre 1515.

(Bearbeitet von Radek Flekal auf Grundlage der Sekundärliteratur)

Der aus Troppau stammende Buchdrucker und Schriftsteller Joseph Franz Georg Oehler (*1765/1763) absolvierte die Wiener Universität und widmete sich dann dem Buchhandel. Er besaß eine Buchdruckerei, in der er Übersetzungen von lateinischen Klassikern herausgab. Daneben arbeitete er in der Redaktion des Zeitungs-Lexikons. Er verfasste v. a. biographische (z. B. Kurze Lebensbeschreibung Joseph des Zweyten, 1890) und historische Schriften (z. B. Geschichte des Krieges zwischen Oesterreich, Russland und der Türkei, 1791; Der Wiener Congreß vom Jahre 1515, 1816). Oehler starb 1816 in Wien.