Datenbank-Projekt
Eine der wichtigsten kontinuierlichen Aufgaben der Arbeitsstelle für deutschmährische Literatur/des Österreich-Zentrums ist es, Daten, Fakten, Texte und Archivmaterialien zu deutschmährischen Autoren aller Epochen zu sammeln, zu sichten und zu archivieren. Am Anfang der Arbeitsstelle (1997) standen Zettelkästen mit handschriftlichen Einträgen und Hängeordner mit kopierten Texten aller Art, doch von Anfang an war eine moderne, übersichtlicher, dauerhafter und benutzerfreundliche Art der Archivierung das Ziel. Dank der selbstlosen (und selten bezahlten) Arbeit vieler studentischer Mitarbeiter ist es uns gelungen, die Hauptmasse der Archivbestände einzuscannen, zu ordnen und elektronisch zu sichern. Nun präsentieren wir der Öffentlichkeit die „Krone“ des Archivs, die Datenbank/Landkarte deutschmährischer Autoren.
Die Datenbank fußt auf dem schöpferischen Einfall unseres ehemaligen Mitarbeiters Martin Farkaš und wurde von Jitka Stiessová und einem studentischen Team aufgefüllt, wobei das Auffüllen ein „work in progress“ ist und wahrscheinlich nie endet. Dem prozessualen Charakter der Datenbank entspricht die Verteilung der Einträge der Autoren in zwei Gruppen, in „fertige“ und „unvollendete“, wobei die Benutzer mit beiden Gruppen arbeiten können. Das Programmieren der Datenbank übernahm (nach einer langwierigen Suche nach einem geeigneten Programmierer) das universitäre IT-Zentrum.
Die bisher dargebotenen und miteinander verlinkten Daten sind meistens den drei Bänden des von den Mitarbeitern der Arbeitsstelle im Universitätsverlag herausgegebenen LLexikons deutschmährischer Autoren (2003, 2006, 2015) entnommen und werden sukzessive um weitere Informationen ergänzt. Die Daten sind auf der Folie der historischen Landkarte Mährens in 48 Regionen aufgeteilt und miteinander verknüpft, sodass der Benutzer Autoren sowie Werke nicht nur alphabetisch abrufen, sondern auch nach entsprechenden Regionen, Zeitangaben oder Gattungen u. a. suchen kann. Geplant ist außerdem die Erweiterung der Datensätze der Autoren um knappe Werkbeschreibungen, die Datenbank wird sukzessive mit weiteren gesammelten Archivmaterialien gefüllt.
Die Datenbank – obwohl sie heute erst einen Bruchteil der geplanten Daten präsentiert – schluckte bereits tausende Arbeitsstunden der an ihr beteiligten Mitarbeiter, die vor allem dank der finanziellen Zuwendung des Österreichischen Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung an das von ihm errichtete Olmützer Österreich-Zentrum zumindest marginal honoriert werden konnten. Eine Hilfe war uns ebenfalls eine Zuwendung der Firma Siemens (Niederlassung Mohelnice).
Wir erhoffen uns von der Ins-Netz-Stellung der Datenbank ein wachsendes Interesse an der Geschichte der deutschmährischen Literatur und rufen alle Benutzer dazu auf, uns ihre Kommentare (Kritikpunkte, Korrekturen, Ergänzungen etc.) mitzuteilen.
Ingeborg Fiala-Fürst
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