Eduard Freiherr von Badenfeld stammt aus einem böhmischen altadeligen Geschlecht Namens Czeika, das aus Böhmen nach Schlesien auswanderte. Karl Anton, der Großvater Eduards, wurde ob seiner großen Verdienste um die Industrie – er betrieb in Troppau eine Tuchfabrik und ausgedehnten Handel – von der Kaiserin Maria Theresia im Jahre 1771 in den Ritterstand mit dem Prädikat von Badenfeld erhoben.
Eduard hatte seit 1808 Johann Faustin Ens zum Erzieher, den späteren Troppauer Lehrer und Mitbegründer des dortigen Gymnasialmuseums. Gemeinsam mit J. L. von Deinhardstein, F. Halm, N. Lenau, E. von Bauernfeld und J. G. Seidl studierte er in Wien Rechtswissenschaften. 1826 trat er in den Staatsdienst, wurde Kreiskommissär, 1840 Hofkonzipist, verließ später den Staatsdienst und lebte als freier Schriftsteller in Dresden.
Er schrieb Dramen, Erzählungen, Märchen, Lyrik, didaktische Poesie und populärphilosophische Schriften. Seit 1826 publizierte er auch unter dem Pseudonym Eduard Silesius.
Zum ersten Mal stellte er sich der Öffentlichkeit im Jahre 1836 mit der Komödie Hanswursts Verbannung; dramatische Bagatelle vor, 1842 folgte ein größeres historisches Drama, Kampf um Tirol, bestehend aus zwei Vieraktern: Friedrich der Treue und Oswald von Wolkenstein. Mehr Widerhall fand Badenfeld allerdings als gewandter Erzähler mit seinen Novellen- und Märchensammlungen Tag- und Nachtfalter (1837), Alraunen (1839). Seine Lyrik gab er selbständig heraus, so das didaktische Gedicht Ewiges im Zeitenwechsel (1848), die Sammlungen Gedichte in Ost und West (1844-1846) und Gedichte (1846). Er publizierte aber auch in Zeitschriften und Almanachen, vornehmlich in Wien: in den Alpenblumen aus Tyrol, Huldigung der Frauen, in der Aurora, im Veilchen, in Hormayrs Archiv, in Andrés Hesperus, in Bäuerles Theaterzeitung, im Sammler u. a. m. Badenfeld pflegte auch die damals beliebte Gattung der Reisebilder, die im Geiste der „Kalobiotik“ verfasst sind: Spaziergang durch die Alpen vom Traunstein zum Montblanc (1844, 3 Bde.), Alpenbilder aus Tirol (1860), Reisenebelbilder (1861).
Seine populär-philosophischen und -psychologischen Schriften (Ein neues Buch von den göttlichen Dingen oder die Philosophie eines Weltmannes (1845), in dem er gegen die damals führenden modernen Philosophen, die Hegelianer Strauß und Feuerbach und gegen den Materialisten Karl Vogt polemisiert, Anfangsgründe der Psychologie für die nicht studierende Jugend und für ältere Freunde einer populären Lebensweisheit (1848), Der moderne Materialismus in seiner Nichtigkeit und Erbärmlichkeit (1849), Karl Vogt, der Physiologe der Frankfurter National-Versammlung, ein für allemal aus dem Tempel der Philosophie hinausgeworfen (1849)) wurden von der damaligen wissenschaftlichen Öffentlichkeit nicht anerkannt. Trotzdem kann Badenfeld als Vertreter der späten nachkantianischen Moralpsychologie gelten. (Tereza Líbalová)