Wisowitz
Die Stadt Wisowitz hat eine reiche und lange Geschichte, die bis ins Mittelalter zurückreicht. Die erste schriftliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1261 und ist auf der Gründungsurkunde des Zisterzienserklosters Smilheim zu finden. Das Kloster war ein bedeutendes Zentrum des geistlichen Lebens und der Bildung in der Region. Nach seiner Zerstörung während der Hussitenkriege blieb das Gebiet für einige Zeit verlassen.
Im Jahr 1570 erhob Kaiser Maximilian II. Wisowitz zur Stadt, wodurch seine Bedeutung als Verwaltungs- und Handelszentrum gestärkt wurde. Die Entwicklung setzte sich im 18. Jahrhundert fort, als an der Stelle des ehemaligen Klosters ein Schloss im eleganten französischen Barockstil erbaut wurde. Das Schloss wurde als Residenz für das Adelsgeschlecht der Blümegen konzipiert und ist von einem weitläufigen Park umgeben, der sowohl französische als auch englische Elemente vereint.
Das 19. Jahrhundert verlief in Wisowitz so wie im ganz Mitteleuropa im Zeichen der industriellen Revolution. Ein entscheidender Moment war der Bau der hiesigen Eisenbahnstrecke, die 1899 fertiggestellt wurde. Dieses Ereignis trug wesentlich zur weiteren Entwicklung der Stadt bei, erleichterte den Handel und zog neue Bewohner an.
Die Stadt ist bis heute Heimat der traditionellen Produktion von Slivovitz – die örtliche Brennerei Rudolf Jelínek gehört zu den bekanntesten in Tschechien. Wisowitz ist zudem für seine folkloristischen Traditionen berühmt, insbesondere für das traditionelle Gebäck, das aus einfachem Teig hergestellt wird und vor allem als Dekoration dient. Jedes Jahr findet hier das Fest Vizovické Trnkobraní statt.
Die Stadt zählt heute an die 4.900 Einwohner.