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Lundenburg


Die Stadt liegt im südöstlichen Mähren in der Tiefebene an der Thaya, in der Nähe der tschechisch-österreichischen Grenze. Die erste Besiedlung war mesolithisch, was durch die Lage begründet war. Archäologische Belege dafür wurden in der Siedlung Pohansko gefunden. Das Gebiet wurde auch von den Kelten okkupiert. An der Wende der Zeitrechnung haben Germanen Lundenburg besetzt und das ganze Gebiet stand circa 400 Jahre unter dem Einfluss des Römischen Reiches. Im 6. Jh. kam es zur Übernahme durch die Slawen und 200 Jahre später zur christlichen Missionierung.

Mit der Ankunft der Slawen stieg die Bevölkerungszahl in Pohansko, im Zeitalter des Großmährischen Reiches erreichte Pohansko die höchste Bevölkerungszahl und es kam zur Gründung eines befestigten Zentrums. Dieses wurde im 11. Jahrhundert durch ein neues Zentrum ersetzt und der Fürst Břetislav I. gründete dort eine Burg. Von ihm wurde der Name der Stadt - Lundenburg - abgeleitet. Die Herkunft des deutschen Wortes „Lundenburg“ hängt mit dem Namen des südmährischen Stammes „Lověticové“ zusammen.

Im Laufe der Zeit war Lundenburg im Besitz verschiedener Adelsgeschlechter. Neben den Přemysliden wurde Lundenburg auch von den Arpaden (13. Jh.), den Zierotinen (16. Jh.) oder den Liechtensteinern (17. Jh.) beherrscht. Während der Kriege mit dem Osmanischen Reich und während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Stadt fast komplett zerstört und später wieder erneuert. Ein wichtiges Ereignis in der Entwicklung der Stadt war die Einführung der Eisenbahnen. Der erste Dampfzug kam in Lundenburg, der ersten Station in den böhmischen Ländern, am 6. Juni 1839 an. Hier entstand der erste Eisenbahnknotenpunkt im Habsburgerreich, was den Beginn der Industrialisierung einläutete. 1850 wurde Lundenburg Sitz des Gerichtsbezirks und im September 1872 wurde Lundenburg zur Stadt ernannt.

Heute beträgt die Fläche der Stadt circa 7719 Hektar und die Anzahl der Einwohner betrug im Jahr 2018 24 797. Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt zählen ein Schloss aus dem 16. Jh., eine Pfarrkirche in Poštorná, die Wenzelskirche, der Apollo-Tempel, der Jüdische Friedhof und die Synagoge. Die Stadt ist das Tor zur Kulturlandschaft Lednice-Valtice.

Die Stadt ist mit vielen bekannten Namen verbunden, beispielsweise mit dem Universitätsprofessor und Chemiker Hugo Ditz (1876 – 1942), dem österreichischen Minister Wilhelm Ellenbogen (1863 – 1951) oder der Malerin Maria Fischer (1886 – 1965). Zu den Schriftstellern gehören vor allem der Lyriker Mauriz Schuster (unter dem Pseudonym Hans Sachs bekannt) (1879 – 1952), der Journalist und Reiseschriftsteller Richard Arnold Bermann (als Arnold Höllriegel bekannt) (1883 – 1939), der Universitätsprofessor und Sprachforscher Franz Josef Beranek (1902 – 1967), der Lyriker Karl Schwendt (1906 – 1971) und Karl Petzina (1880 – 1945).

(Johana Anna Štekerová, Studentin)