Adele Crepaz: Zum Capitel der Mode
- Jahr der Publikation
- 1886
- Publikationsort
- Graz
- Gattung
- Journalistischer Beitrag (Leitartikel, Kommentar, Rezension, politischer Artikel etc.)
- Bibliographische Daten
- Zum Capitel der Mode. In: Allgemeine Frauen-Zeitung. Jhg.1, Nr. 2. Graz 1886.
- Art der Veröffentlichung
- Artikel
Diese Skizze wurde in der Allgemeinen Frauen-Zeitung veröffentlicht. Hier beschreibt Adele Crepaz, was Mode ist und wie sie sich im Laufe der Zeit verändert hat. Sie legt nahe, dass Mode eine Art von „Stempel“ der Gesellschaft ist, der von den Menschen und dem zeitgenössischen Denken vorgegeben wird. Sie glaubt, Mode ist nicht nur Kleidung und Frisuren, sondern auch Charakter der Persönlichkeit oder Haltung der Menschen. Am Anfang schreibt sie, dass, obwohl das Wort „Mode“ ursprünglich männlich war, alles, was damit verbunden ist, d.h. Schönheit, Integrität, Hässlichkeit, weiblichen Genus hat. Dann erwähnt sie auch, wie sich der Roman von J.W. Goethe: „Die Leiden des jungen Werthers“ auf Kleidung und sogar auf geistige Verfassung der damaligen Menschen auswirkte.
Aber Mode war nicht immer glänzend und farbenfroh, wie es für das Mittelalter oder die Werther-Zeit typisch war, sondern nahm auch die Form von Mangel und Armut an. Manche Menschen trugen Kleidung ohne Falten, Taschen oder Geschirr ohne Verzierung. Mode war während des Krieges wie ein Symbol, indem sich Frauen als Zeichen der Trauer in schwarze Stoffe hüllten.
Was in einer Generation modisch und schick war, muss heute nicht interessant sein. Am Ende des Textes weist die Autorin darauf hin, dass die Menschen heute wenig Briefe schreiben und wenn sie schon schreiben, dann nur kurz und knapp. Sie vergleicht ihre Zeit mit dem 18. Jahrhundert, in dem viel mehr geschrieben wurde. Die Skizze schliesst mit dem lateinischen Zitat: „tempora mutantur, nose et mutamur in illis!“, was auf Deutsch bedeutet: „Die Zeiten ändern sich und wir mit ihnen!“
(Adéla Martiníková, Studentin)