Zwi Batscha


geboren als
Hans Batscha
Pseudonym
Zwi Batscha
Geburtsdaten
19.11.1922
Olmütz

Zwi Batscha wurde in einer deutschsprachigen jüdischen Familie in Olmütz geboren. Als Mitglied der zionistischen Jugendorganisation „Macabi Hacair“ wurde er für die Aussiedlung nach Palästina ausgewählt. Nach dem Krieg half er bei der Aussiedlung der Juden aus der Tschechoslowakei. Batscha studierte Philosophie und Geschichte an der Universität in Haifa, 1968 promovierte er an der Universität in Frankfurt am Main und übernahm 1984 die Leitung des Lehrstuhls für politische Philosophie in Haifa.

Die Grundlage seiner Forschung stellten Immanuel Kant und Johann Gottlieb Fichte dar (z.B. Gesellschaft und Staat in der politischen Philosophie Fichtes). Zwi Batscha wies auf die typische Dichotomie zwischen politischer Herrschaft und der Bemühung um Aufklärung und Bildung hin. In seinem Buch Eine Philosophie der Demokratie (1994) beschäftigte sich Batscha mit der Philosophie von T.G. Masaryk. In Jahre 2002 erschien seine Biographie Ve stopách naděje. Vzpomínky olomouckého rodáka v Izraeli (Auf den Spuren der Hoffnung. Erinnerungen eines gebürtigen Olmützers in Israel).

Werke

Jahr der Publikation
Gesellschaft und Staat in der politischen Philosophie Fichtes 1970
Chevra, Medina veidealim Chevratiim 1972
Johann Benjamin Erhards politische Theorie 1972
Die Arbeit in der Sozialphilosophie Johann Gottlieb Fichtes 1972
Reinhold und die Französische Revolution 1973
Ludwig Heinrich Jacobs frühbürgerliches Widerstandsrecht 1974
Mischnot mediniot Beet hachadascha 1975
Friedensutopien des ausgehenden achtzehnten Jahrhunderts 1975
Materialien zu Kants Rechtsphilosophie 1976
Johann Friedrich Abegg: Reisetagebuch von 1798 1976
A. Bergk, J. L. Ewald, J. G. Fichte u.a.: Aufklärung und Gedankenfreiheit 1977
Karl Leonhard Reinhold: Schriften zur Religionskritik und Aufklärung 1782-1784 1977
Johann Gottlieb Fichte: Ausgewählte politische Schriften 1977
Friedensutopien: Kant, Fichte, Schlegel, Görres 1979
Bürgerliche Republik und bürgerliche Revolution bei Immanuel Kant 1979
Zur Aufklärungsproblematik in Salomon Maimons "Lebensgeschichte" 1980
Studien zur politischen Theorie des deutschen Frühliberalismus 1981
Von der ständischen zur bürgerlichen Gesellschaft 1981
Die Kontroverse zwischen Christoph Martin Wieland und Martin Ehlers 1981
Salomon Maimons Lebensgeschichte 1984
Christian Garves politische Philosophie 1985
Anmerkungen zu der Gesprächsrunde „Persönliche Erfahrungen im Alltag unter dem Nationalsozialismus" 1986
Die politischen Theorien des Göttinger Philosophen J. G. H. Feder im Revolutionszeitalter 1986
Adam Fergusson: Versuch über die Geschichte der bürgerlichen Gesellschaft 1988
„Despotismus jeder Art reizt zur Widersetzlichkeit“ 1989
Christian Garves Reflexionen über die Französische Revolution 1989
Kant and the French Revolution 1992
Zum Demokratieverständnis T. G. Masaryks 1992
Eine Philosophie der Demokratie 1994
Několik poznámek 1994
Ve stopách naděje 2002
Bohumil Lauschman Bechipusav achar hasozialism vehamarxism haamitiim betkufa Ha „mahapchanit“ btschechoslovakia 2005

Forschungsliteratur

Lexikon deutschmährischer Autoren. Univerzita Palackého v Olomouci, Olomouc 2006.
[Anonymus]: Dá se říci: Jsem šťastný muž. Profesor Zwi Batscha představil v Olomouci svou knihu vzpomínek. In: Mladá fronta dnes, 24. September 2002.
Stoklásková, Zdeňka: Zwischen Olmütz und Haifa: Zwi Batscha. In: Kostlán, Antonín / Velková, Alice (Hg.): Wissenschaft im Exil: die Tschechoslowakei als Kreuzweg 1918-1989. Sammelband einer Konferenz (Prag, 11.-12. November 2003). Výzkumné centrum pro dějiny vědy, Praha 2004.
Všetička, František: K humanistické odnoži Olomouce. In: Střední Morava. Vlastivědná revue. Memoria, Olomouc 2012.
Grombíř, Jakub: Zpověď dítěte svého věku. In: Texty. Knihkupectví Malina, Vsetín 2006.