Anna Astl-Leonhard, geboren Vogel


Pseudonym
Anna Vogel vom Spielberg
Geburtsdaten
12.07.1860
Brünn
Sterbedaten
29.04.1924
Wien

Die aus Brünn stammende Schriftstellerin Anna Astl-Leonhard (*1860, geb. Vogel) zog mit 10 Jahren nach Wien um und besuchte dort u. a. eine Lehrerinnenbildungsanstalt, doch dann entschied sie sich für eine Bühnenlaufbahn. Unter dem Einfluss ihres ersten Verlobten wandte sie sich später der Schriftstellerei zu. 1894 heiratete sie den Chefredakteur Hugo Astl-Leonhard, der auch schriftstellerisch tätig war und sich 1900 umbrachte. Nach dessen Tode wurde Anna melancholisch und geriet dann allmählich in eine existentielle Krise. Sie starb mit 63 Jahren in Wien.

Anna Astl-Leonhard widmete sich vorwiegend der Prosa: Sie verfasste einige Romane (z. B. Das Recht der Lebenden, 1894) und eine Menge von Novellen und Erzählungen (z. B. Frau Lear. Sein Kind. Hangen und Bangen, 1896; Ungleiche Kräfte, 1907). Außerdem publizierte sie das Familiendrama Das Kuckucksei (1891) und mehrere Feuilletons in verschiedenen Zeitungen. In ihren Werken beschäftigte sie sich mit zwischenmenschlichen Beziehungen und Schicksalen.

Werke

Jahr der Publikation
Separierte Zimmer 1887
Der Konsija und seine Sechste 1888
Wenn man vergeblich wartet 1889
Spätsommer 1889
Der größere Schmerz 1889
Die Brennnessel 1890
Auf Umwegen 1891
Das Kuckucksei 1892
Die Radikalkur 1892
Du musst 1892
Die Geschichte einer Mutter 1893
Irrende Seelen 1894
Verscheuchte Wolken 1894
Signora geht ins Theater 1894
Bange Stunden 1894
Das Recht der Lebenden 1895
Der Capitän 1895
Frau Lear. Sein Kind. Hangen und Bangen 1896
Volksbetrug und Reichseinheit 1900
Der letzte Akt 1901
Dusche! 1902
Unrecht Gut 1903
Männerjagd 1903
Ungleiche Kräfte 1907
Frauenwaffen 1910
Aus den Wolken 1911
Träumereien 1913
Antipoden 1914

Forschungsliteratur

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart (6. Auflage). Band 1. Reclam, Leipzig 1913, S. 83.
(Das Recht der Lebenden). In: Mährisches Tagblatt (23.11.1894). 15. Jahrgang. Nr. 269, S. 7.
(Die Schriftstellerin Astl-Leonhard). In: Neues Wiener Tagblatt (13.5.1904). 38. Jahrgang, Nr. 133, S. 7.
Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder. Verlag Carl Pataky, Berlin 1898, Bd. 1, S. 20.
Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder. Verlag Carl Pataky, Berlin 1898, Bd. 2, S. 393.
(Schriftstellerin Frau Astl-Leonhard). In: Neues Wiener Tagblatt (31.5.1904). 38. Jahrgang, Nr. 150, S. 9.