Franziska Bloch-Mahler wurde am 27. Mai 1884 im böhmischen Deutschbrod, dem heutigen Havličkův Brod, geboren. Ihr Vater Albert Mahler war Kaufmann und väterlicherseits ein Verwandter des Komponisten Gustav Mahler. Franziska Mahler begann früh zu schreiben, machte aber auch eine Ausbildung zur Kindergärtnerin. 1907 heiratete sie in Wien den Fabrikanten Jakob Bloch. Im mährischen Kremsier kam am 26. Juli 1908 ihr Sohn Walter zur Welt.
Franziska Bloch-Mahler veröffentlichte 1911 in der „Jüdischen Volksstimme“, Brünn und 1931 in der „Jüdischen Zeitung – Die Stimme“ in Wien Texte und Gedichte. Lesungen mit ihr oder von ihren Texten lassen sich anhand von Vorankündigungen in Zeitungen 1916, 1917, 1924 und 1930 in Wien sowie 1932 im Prager Rundfunk nachweisen. Ihre Texte werden unter anderem von den Burgschauspielern Otto Tressler und Fritz Blum vorgetragen. Zeitgenössische Zeitungsberichte beschreiben Franziska Bloch-Mahler als produktive und vielseitige Schriftstellerin, die viele Gedichte, Operetten, eine komische Oper, die unter dem Titel Der Lebensretter in Brünn aufgeführt wurde, über 200 jüdische Märchen, Theaterstücke, über 400 Balladen und zahlreiche Geschichten mit jüdischer Thematik geschrieben hat. Das umfangreiche Werk von Bloch-Mahler ist heute weitgehend in Vergessenheit geraten.
Am 16.10.1941 wurde Bloch-Mahler zusammen mit ihrem Sohn von Prag aus in das Getto Lodz/Litzmannstadt deportiert. In der Kartei des Gettos ist als Beruf „Schriftsteller“ angegeben. Zusammen mit ihrer Familie wurde sie in der Sulzfelder Straße 32 einquartiert. Am 1. April 1942 wurde ihr Sohn Walter deportiert und im nahe gelegenen Vernichtungslager Kulmhof ermordet. Nur vier Tage später starb Bloch-Mahler im Getto im Alter von 57 Jahren. (Uwe Czier, Gärtringen).
Die vielseitige Schriftstellerin, Franziska Bloch-Mahler, schrieb vor allem Gedichte, Theaterstücke, Balladen und zahlreiche Geschichten mit jüdischer Thematik.