Moritz Brée (in einigen Quellen auch Moriz) wurde am 23. April 1842 in der mährischen Stadt Prossnitz geboren, wo sein Vater als Schulleiter angestellt war. Bereits mit fünfzehn Jahren schrieb er das einaktige Trauerspiel Liebesprobe (1857) nieder, das in verschiedenen Provinzstädten aufgeführt wurde. Diese während der Schulstunden durchgeführte Tätigkeit war von den Eltern Brées unerwünscht und sie bemühten sich, ihn an der Schriftstellerei zu hindern. Brée widmete sich dem Studium der Medizin an der Wiener Universität und nach dem erfolgreichen Abschluss ließ er sich dort als praktischer Arzt nieder. Im Jahre 1889/90 gab er jedoch seinen ärztlichen Beruf auf und wandte sich völlig der schriftstellerischen Tätigkeit zu. Er verfasste Novellen, Romane, Feuilletons und Bühnenstücke. Eine Reihe seiner Erzählungen wurde im Illustrierten Wiener Extrablatt veröffentlicht. Seine Gattin war die berühmte Pianistin Malwine Brée (1851-1937), die Schülerin von Theodor Leschetizky und Franz Liszt. Moritz Brée verstarb am 5. September 1916 in Wien, im Alter von 74 Jahren.
Sein erstes längeres Bühnestück war das Schauspiel Verfehmt (1875/6), das u. a. im Berliner Nationaltheater beifällig aufgenommen wurde. Es handelte sich um ein oberbairisches Volksstück, dessen Held, ein edelmütiger junger Bauer, sich entschließt, für den Vater seiner Geliebten schuldlos eine lange Strafe im Zuchthaus abzusitzen. Das dreiaktige Schauspiel Gleich und Gleich (1878) wurde ebenfalls positiv aufgenommen, obwohl kritisiert wurde, dass die Parallenhandlungen, aus denen das Spiel bestand, mangelhaft miteinander verknüpft waren. Während die erste Handlung befriedigend abgeschlossen wurde, wurde die zweite ungeschickt aufgebaut. Mit dem zweiaktigen Lustspiel Zwischen zwei Stühlen (1878), das wie das vorige Drama im Wiener Stadttheater aufgeführt wurde, hatte Brée trotz der schwächeren Wirksamkeit auf der Bühne ebenfalls Erfolg. Später folgten weitere Stücke wie z. B. Leichter Sinn (1889, im Hamburger Thaliatheater ohne Erfolg aufgeführt), Die beiden Genossen (1894) oder Der braune Zopf (1902). Brée verfasste auch prosaische Werke, aus denen sich die Romane Wo die letzten Häuser stehen (1891) oder Glorienschein (1916) erwähnen lassen.
(Auf Basis der Sekundärliteratur bearbeitet von Radek Flekal)
Der aus dem mährischen Prossnitz stammende Arzt und Schriftsteller Moritz Brée (*1842) verfasste vorwiegend dramatische (z. B. das Schauspiel Verfehmt, 1875/6 oder das Lustspiel Zwischen zwei Stühlen, 1878), aber auch prosaische Werke (z. B. den Roman Wo die letzten Häuser stehen, 1891). Seine Frau war die berühmte Pianistin Malwine Brée (1851-1937). Moritz Brée starb mit 74 Jahren in Wien.
Anonym: Feuilleton. Theater und Musik. In: Blätter für literarische Unterhaltung (16.2.1882). Nr. 7, S. 111.
Anonym: Malwine Brée gestorben. In: Der Wiener Tag (5.2.1937). XVI. Jahrgang, Nr. 4902, S. 6.
Anonym: Todesfälle. In: Neues Wiener Tagblatt (7.9.1916). 50. Jahrgang, Nr. 248, S. 15.
Adler, Heinrich (Hrsg.): Ein halbes Jahrtausend. Festschrift anlässlich des 500jährigen Bestandes der Acta facultatis medicae Vindobonensis. Verlag des Wiener medicinischen Doctorencollegiums, Wien 1899, S. 192.
Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten des neunzehnten Jahrhunderts. 6. Auflage. 1. Band. Verlag von Philipp Reclam jun., Leipzig 1913, S. 340.
Handbuch österreichischer Autorinnen und Autoren jüdischer Herkunft. Band 1. De Gruyter, Berlin 2002, S. 163.
Hart, Heinrich; Hart, Julius (Hrsg.): Allgemeiner Deutscher Literaturkalender für das Schaltjahr 1880. 2. Jahrgang. Verlag von J. Kühtmann's Buchhandlung, Bremen 1880, S. 253.
Lauser, Wilhelm (Hrsg.): Allgemeine Kunst-Chronik. XV. Band. Verlag der Allgemeinen Kunst-Chronik, 1891, S. 231.