Dambeck war als Professor für Ästhetik und Philosophie an der Prager Universität (1812-1820) der Nachfolger Meissners. Seinen Erfolg beim Wettbewerb um diese Stelle erklärt Lemberg (1930) als Sieg der konservativen pro-österreichischen Ideen und Kräfte, die sich gegen den Einfluss der aus Deutschland einströmenden idealistischen Philosophie stemmten. Dambecks Hauptfach war Ästhetik, mehr darüber wissen wir aus drei Quellen: Aus der im Druck erschienenen Antrittsvorlesung Dambecks Uiber Werth und Wichtigkeit der Aesthetik, Geschichte der Künste und Wissenschaften, und Geschichte der Philosophie, aus der handschriftlich erhaltenen Mitschrift der Ästhetik-Vorlesung und aus der zweibändigen Edition von Dambecks Vorlesungen zu Ästhetik, Poetik und Rhetorik, die Dambecks Supplent und späterer Bibliothekar im Klementinum, Joseph Adolf Hanslik (1785-1859) herausgab. Die älteren Arbeiten zur Geschichte der Ästhetik (Vít 1980, 1987, Folglarová 1997) beschreiben Dambecks Ästhetik in der Nachfolge von Kants Kritik der Urteilskraft. Neuere Studien (Hlobil 2011, 2012) belegen allerdings, dass Dambeck zwar Kants Äußerungen wiederholt aufnahm und kommentierte, sie aber nicht unbedingt und vorbehaltlos teilte oder gar programmatisch weiter entwickelte. Die niedrige Frequenz der Kant-Stellen und deren Anmerkungscharakter lassen gar die Hypothese formulieren, dass nicht Dambeck, sondern der Herausgeber Hanslik sie hineinschrieb, zumal Dambeck an keiner Stelle die Grundüberzeugung Kants vom absoluten Primat des Selbstbewusstseins teilt. Dambecks Vorlesungen knüpften viel eher an die – mit Kants Ideen wetteifernde - Schrift Ideen zur psychologischen Aesthetik (1793) von Heinrich Zschokkes (1771-1848) an.
Dambeck schrieb außerdem Lyrik und übersetzte aus dem Englischen und Italienischen. Ähnlich wie Meinert, Graf von Thun, Hartmann und Kapper begrüßte er die Entdeckung der böhmischen Handschriften und schrieb nach der Buchherausgabe und deutschen Übersetzung der Königinhofer Handschrift durch V. A. Swoboda eine begeisterte Rezension mit dem Titel Entdeckte böhmische Gedichte im Hesperus 1818. (Tomáš Hlobil)
Johann Heinrich Mathias Dambeck war Schriftsteller und Professor für Ästhetik und Philosophie an der Prager Universität (1812-1820). Sein Hauptfach war Ästhetik, mehr darüber wissen wir aus drei Quellen: Aus der im Druck erschienenen Antrittsvorlesung Dambecks Uiber Werth und Wichtigkeit der Aesthetik, Geschichte der Künste und Wissenschaften, und Geschichte der Philosophie, aus der handschriftlich erhaltenen Mitschrift der Ästhetik-Vorlesung und aus der zweibändigen Edition von Dambecks Vorlesungen zu Ästhetik, Poetik und Rhetorik, die Dambecks Supplent und späterer Bibliothekar im Klementinum, Joseph Adolf Hanslik (1785-1859), herausgab.
Dambeck schrieb außerdem Lyrik und übersetzte aus dem Englischen und Italienischen.
Hlobil, Tomáš: Pražské univerzitní přednášky z estetiky Johanna Heinricha Dambecka (Hledání jejich autentické podoby. Hudební věda 49. Etnologický ústav Akademie věd České republiky, Praha 2012, č. 1-2, S. 8-13.
Foglarová, Eva: Od krásných věd ke krásovědě (Příspěvek k počátkům české estetiky). In: Zuska, Vlastimil (ed.): Na křižovatce humanitních disciplin. Karolinum, Praha 1997, S. 174-177.
Hlobil, Tomás: Kantův kriticismus a pražské přednášky z estetiky Johanna Heinricha Dambecka, Hudební věda 48. Etnologický ústav Akademie věd České republiky, Praha 2011, č. 2-3, S. 161-172.
Hlobil, Tomáš: Johann Heinrich Dambeck’s Prague University Lectures on Aesthetics: An Unknown Chapter in the History of Anthropological Aesthetics. The Central European Journal of Aesthetics 50. Institute of Art History, Czech Academy of Sciences, Prag 2013, S. 212-231.
Hlobil, Tomáš: Herectví jako ryze tvůrčí umění. Úvahy o herectví v estetice Johanna Heinricha Dambecka, Divadelní revue. Akademie věd České republiky, Praha 2012, č. 2, S. 97-102.
Jeitteles, Ludwig: Erinnerung an Johann Heinrich Dambeck. In: Hyllos. Vermischte Aufsätze, belehrenden und unterhaltenden Inhalts Band 3. 1821, Nr. 10, S. 77- 80, Nr. 11, S. 83-87, Nr. 12, S. 93-96.
Lemberg, Eugen: Die Besetzung der Lehrkanzel für Ästhetik an der Prager Universität im Jahre 1811. Ein Beitrag zur Geschichte des deutschen Idealismus in Böhmen und zu einer Böhmischen Geistesgeschichte in Generationen. In: Mitteilungen des Vereines für Geschichte der Deutschen in Böhmen 68, S. 55-70.
Vít, Petr: Die Musikästhetik in den Hochschulvorlesungen Johann Heinrich Dambecks. In: Sborník prací filozofické fakulty brněnské univerzity 29, řada hudebněvědná (H) č. 15. Univerzita J.E. Purkyně, Brno 1980, S. 47-61. Prakticky totéž česky: Hlobil, Tomáš: Estetické myšlení o hudbě (České země 1760-1860). Academia, Praha 1987, S. 37-44. Shrnuto: Hlobil, Tomáš: Zur Frage der Abwandlungen musikästhetischer Begriffe in den böhmischen Ländern, Acta Musicologica 60, 1988, S. 199-200.
Týž, Herectví jako ryze tvůrčí umění. Úvahy o herectví v estetice Johanna Heinricha Dambecka, Divadelní revue 2012, č. 2, s. 97-102.
Týž, Johann Heinrich Dambeck's Prague University Lectures on Aesthetics: An Unknown Chapter in the History of the Anthropological Aesthetics, Estetika. The Central European Journal of Aesthetics 50, 2013, s. 212-231.