Josef Hermann Eisler wurde am 18. April 1835 in der mährischen Stadt Boskowitz in eine jüdische Familie als Sohn von Salomon Eisler und seiner Gattin Herschel Hanni geboren. Bereits im frühen Alter machte er auf dem literarischen Feld einige dramatische Versuche. Zu den konkreten Texttiteln gibt es jedoch keine näheren Informationen. Er war als Sekretär und Mitarbeiter des berühmten österreichischen Humoristen Moritz Gottlieb Saphir (1795-1858) tätig. Zu Eislers Bekannten gehörte auch der österreichische Schriftsteller und Dramatiker Franz Grillparzer (1791-1872). Nachdem er in den Redaktionen bei der Ostdeutschen Post, dem Wanderer und dem Freien Blatt in der politischen Rubrik gearbeitet hatte, wurde Eisler bei der Neuen Freien Presse als Berichterstatter für die volkswirtschaftliche Abteilung angestellt.
Im Jahre 1872 trat er in den Redaktionsverband der Presse ein (wieder in die volkswirtschaftliche Abteilung), wo er bis zu seinem Tode verblieb. Eisler starb am 24. Februar 1890 in Wien, im Alter von 54 Jahren. Er hinterließ seine Frau Rosalie (1846-1895) und sechs Kinder (einige von ihnen verstarben später während des Zweiten Weltkriegs in den Konzentrationslagern). Das Begräbnis fand am 27. Februar am Wiener Zentralfriedhof statt. Unter den Trauergästen waren u. a. Mitglieder der Presse-Redaktion und des Vereins Concordia.
(Auf Basis der Sekundärliteratur, zeitgenössischen Presse und des digitalisierten Stammbaumes bearbeitet von Radek Flekal)
Josef Hermann Eisler (*1835 in Boskowitz) stammte aus einer jüdischen Familie und schrieb in der Jugend einige dramatische Dichtungen. Daneben war er als Sekretär und Mitarbeiter des österreichischen Humoristen Moritz Gottlieb Saphir tätig und wirkte bis zu seinem Tod in verschiedenen Redaktionen, u. a. bei der Ostdeutschen Post und der Neuen Freien Presse. Zu seinen Freunden zählte Franz Grillparzer. Eisler starb mit 54 Jahren in Wien.
Forschungsliteratur
Handbuch österreichischer Autorinnen und Autoren jüdischer Herkunft 18. bis 20. Jahrhundert. Band 1. K. G. Saur, München 2002, S. 267.
[Leichenbegägniß.] In: Local-Anzeiger der "Presse". Presse (27.2.1890). 43. Jahrgang, Nr. 57, S. 9.
Sturm, Heribert (Hrsg.): Biographisches Lexikon zur Geschichte der Böhmischen Länder. Band 1. R. Oldenbourg Verlag, München : Wien 1974, S. 305.