Boskowitz
Boskowitz (tschechisch Boskovice) ist eine Stadt im Bezirk Blansko (Blanz) im Norden der Südmährischen Region. 2024 lebten in der am Bach Bělá gelegenen Stadt etwa 12 000 Einwohner. Seit 1990 ist das Stadtzentrum eine Baudenkmalzone.
Archäologische Funde belegen, dass sich bereits in der Urzeit im Gebiet der heutigen Stadt mehrere Siedlungen befanden. Namentlich wird Boskowitz zum ersten Mal 1222 in einer Urkunde des böhmischen Königs Ottokar I. erwähnt und im 14. Jahrhundert wurde die Marktsiedlung zur Stadt erhoben. Im Jahre 1727 enstand hier ein jüdisches Ghetto. Von seinen 452 in die Vernichtungslager deportierten Einwohner überlebten den 2. Weltkrieg nur 20.
Das jüdische Viertel mit einer Synagoge aus dem 17. Jahrhundert und einem Friedhof ist eine der touristischen Sehenswürdigkeiten von Boskowitz, weiter gibt es hier eine Burgruine und das Empire-Schloss des Adelsgeschlechts Mensdorff-Pouilly, das die alte Burg ersetzte.
Folgende bedeutende Persönlichkeiten wurden in Boskowitz geboren: der Archäologe Karel Absolon (Endecker der sog. Venus von Dolní Věstonice) (1877-1960), der Maler František Řehořek (1890-1982), der Maler und Bildhauer Otakar Kubín (1883-1969), der Schriftsteller Ivan Binar (*1942), der Paläontologe Josef Augusta (1903-1936), und die deutschsprachigen Autoren Hermann Ungar (1893 – 1926) und Fritz Felzmann (1895 – 1980).