Norbert Falk wurde am 5. November 1872 in Mährisch-Weißkirchen geboren, als Sohn des Kaufmanns Moritz Falk und seiner Gattin Charlotte (geb. Maron). Er besuchte die hiesige Volksschule, dann das Gymnasium, das er mit 17 Jahren abschloss. Danach war er als Lehrling am Institut für Glasmalerei in Krasna. Gleichzeitig studierte er Literatur und widmete sich der schriftstellerischen Tätigkeit. Mit 19 Jahren begann er bei der Zeitung Gesellschaft mitzuarbeiten, später war er als Feuilletonist für andere Blätter tätig.
Im Jahre 1895 übersiedelte Falk nach Berlin, wo er für fünf Jahre in der Redaktion des Kleinen Journals angestellt war. Seit 1900 arbeitete er als erster Theaterkritiker und Feuilletonredakteur der Berliner Morgenpost und gleichzeitig als Redakteur der Berliner Illustrierten Zeitung. Später war er als Chefredakteur im Verlag Ullstein tätig. Im Jahre 1904 ging er als Theaterkritiker und Feuilletonredakteur zu dem neu gegründeten Blatt Berliner Zeitung (B.Z.) am Mittag über. Neben der Schriftstellerei und dem Journalismus wirkte Falk als Vorsitzender des Festausschusses des Vereins Berliner Presse und als Vorstandsmitglied im Verband Berliner Theaterkritiker.
Falks literarische Tätigkeit umfasst Dramen, Romane und Sammlungen bis hin zu Drehbüchern zu einigen Stumm- und später auch Tonfilmen, wobei er seine Texte unter verschiedenen Pseudonymen publizierte. Seine erste dramatische Veröffentlichung war das Lustspiel Lieb im Spiel (1896), dem dann noch zwei weitere Theaterstücke folgten, die er zusammen mit Otto Fischer verfasste - die Komödie Nimbus (1900) und der Schwank Teremtette (1901). Aus den prosaischen Werken lassen sich die Romane Sohnesrecht (1896) oder Susanne Stranzky (1922) erwähnen. Daneben gab er verschiedene Sammlungen mit Erzählungen und anderen kürzeren Texten heraus, wie z. B. Meisterbuch des Humors (1908), Meisterbuch der Erzählungen (1909) oder Das Buch des Lachens (1911).
Wie bereits gesagt, verfasste Falk ebenfalls Drehbücher und für seine Karriere war die Zusammenarbeit mit dem Regisseur Ernst Lubitsch am wichtigsten, für den er Drehbücher zu historischen Filmen wie Madame DuBarry (1919), Anna Boleyn (1920) oder Das Weib des Pharao (1922) schrieb. Was die Tonfilme betrifft, ist die musikalische Komödie Der Kongreß tanzt (1931) von Erik Charrell am bekanntesten. Ein Jahr nach der Wiener Premiere des Filmes verstarb Falk in Berlin, und zwar am 16. September 1932, kurz vor seinem 60. Geburtstag, nach langer und schwerer Krankheit, die er in Bad Reichenhall zu heilen versucht hatte.
(Auf Basis der Sekundärliteratur, der zeitgenössischen Presse und des Wikipedia-Eintrags bearbeitet von Radek Flekal)
Norbert Falk (*1872) stammte aus Mährisch-Weißkirchen, machte in Krasna eine Ausbildung zum Glasmaler und lebte seit 1895 in Berlin. Er arbeitete in verschiedenen Redaktionen (z. B. Berliner Morgenpost, B.Z. am Mittag), war Mitglied einiger Vereine, publizierte Dramen (z. B. Teremtette), Romane (z. B. Sohnesrecht), Sammlungen (z. B. Meisterbuch des Humors), und daneben verfasste er Drehbücher zu Stumm- und Tonfilmen (z. B. Anne Boleyn von Ernst Lubitsch oder Der Kongreß tanzt von Erik Charrell). Er verstarb kurz vor seinem 60. Geburtstag in Berlin.
Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten des neunzehnten Jahrhunderts. 6. Auflage. 2. Band. Verlag von Philipp Reclam jun., Leipzig 1913, S. 182.
Handbuch österreichischer Autorinnen und Autoren jüdischer Herkunft. Band 1. De Gruyter, Berlin 2002, S. 295.
Das Tagebuch. Heft 45. 3. Jahrgang. Berlin (11.11.1922), S. 1587-1588.