Die Journalistin und Dichterin Emmy Freundlich kam aus dem Aussiger Patriziat, sie wurde am 25. Juni 1878 geboren. 1900 heiratete sie den Radakteur Leo Freundlich und ging mit ihm nach Mährisch-Schönberg. Dort lebte sie bis 1911, war organisatorisch in der sozialdemokratischen Partei tätig und schrieb Aufsätze für die Regionalpresse im Geiste der sozialistischen Bewegung und der Frauenemanzipation.
1911 ging sie nach Wien, wo sie weiter politisch tätig war, auch als Ministerialbeamtin und Abgeordnete. Sie blieb dauernd publizistisch aktiv, auch als Herausgeberin genossenschaftlicher Zeitschriften. In den zwanziger Jahren wurde sie - und blieb es bis zu ihrem Tode - Vorsitzende des „International Co-operation Women´s Guild“. In Zusammenhang mit dem Aufstand des österreichischen Schutzbundes wurde sie 1934 verhaftet, bald entlassen, konnte aber in das politische Leben im Lande nicht mehr zurückkehren.
1939 emigrierte sie nach Großbritannien, nahm ihre Funktion als Leiterin der Genossenschaften wieder auf und ging 1947 im Dienste der UNESCO nach New York.
Ihre Kontakte zu Nordmähren hat sie auch in ihrer Wiener Zeit nicht aufgegeben. Von ihren sozusagen „im Privaten“ geschriebenen Gedichten gab sie nur eine Auswahl aus ihrem Jugendwerk in Buchform heraus - die Sammlung „Frührot“ (1907). Dieser Band stellt ein Glanzstück der Jugendstil-Lyrik dar. In begeistertem Ton, mit Nutzung impressionistischer und symbolistischer Wort- und Bildwahl wird ein abstraktes sezessionistisches, idealistisches und messianistisches Programm für den Menschen und die Menschheit gestaltet; mit ans Religiöse angrenzendem Pathos werden Sonne, Erde, Kosmos, Natur, Frühling apostrophiert und aktive Humanität verlangt. Neben der Aufstellung von Ideal und idealer Haltung des Menschen kommt auch das Dekorative nicht zu kurz.
Die Journalistin und Dichterin Emmy Freundlich wurde am 25. Juni 1878 in Aussig geboren, nach ihrer Hochzeit ging sie aber nach Mährisch-Schönberg, wo sie organisatorisch in der sozialdemokratischen Partei tätig war und in die Regionalpresse schrieb. 1911 ging sie nach Wien, wo sie auch Ministerbamtin und Abgeordnete wurde. Seit den zwanziger Jahren wurde sie bis ihrem Tode Vorsitzende des International Co-operation Women´s Guild“. 1939 emigrierte sie nach Großbritanien. 1947 ging sie im Rahmen der Arbeit bei UNESCO nach New York. Aus ihrem Jugendwerk gab sie nur die Sammlung „Frührot“ (1907) heraus, die ein ein Glanzstück der Jugendstil-Lyrik darstellt.
AGGERMANN, FRANZ: Die Regelung der Arbeitsverhältnisse im Kriege von Emanuel Adler, Emmy Freundlich unter Leitung von Ferdinand Hanusch und Emanuel Adler. Wien 1927.
BECHTEL, BEATRIX: Emmy Freundlich. In: „Die Partei hat mich nie enttäuscht ...“ Wien 1989, S. 89 – 32.
jp-i.e. [Zdeněk Filip]: Emmy Freundlichová a počátky ženského dělnického hnutí na Moravě. In: Severní Morava (1978) Šumperk, Bd. 36, S. 57-69.