Josef Huber wurde am 8. Juli 1776 in Nikolsburg geboren, in die Weinbauerfamilie von Matthias Huber und seiner Gemahlin Anna Maria (geb. Karabekisch). Sein um zehn Jahre älterer Bruder war der spätere Dramatiker und auch Theaterleiter Leopold Huber (1766-1847). Josef war ein recht unruhiger Geist und Alleskönner und ebenfalls wie Leopold verließ er frühzeitig sein Elternhaus, um sich auf seinen späteren Beruf vorbereiten zu können. Zu der Ausbildung Josef Hubers gibt es keine näheren Informationen, jedoch lässt sich aus einem Gerichtsdokument aus dem Jahre 1808 erkennen, dass er sich dem Apothekergewerbe zuwandte. Im Frühjahr 1808 kehrte er nämlich nach Nikolsburg zurück und erwarb dort nach einigen Monaten eine Apotheke, die er für zwei Jahre besaß.
1810 entschied sich Josef, vielleicht auch von Leopold selbst ermutigt, seine früheren Interessen und Berufstätigkeiten hinter sich zu lassen, und begab sich nach Wien. In Begleitung und mit Unterstützung Leopolds, der bereits ein etablierter Theaterautor war, besuchte er die hiesigen Theater und lebte sich allmählich in das Wiener Milieu ein. Im Jahre 1812 pachtete er, mit der finanziellen Hilfe Leopolds, von Karl Mayer das kleine, aber privilegierte Theater in der Josefstadt für einen Zeitraum von zehn Jahren. Die Umbau- und Renovierungsarbeiten am Theater (v. a. Verkleinerung und Verzierung) begannen schon ein Jahr früher. Am 27. Juni 1812 wurde das Theater mit dem Schauspiel Chlodoväus, König der Franken von Josef Alois Gleich (1772-1841) eröffnet. Ein anderes im Theater aufgeführtes Stück war die lokale Posse Die Monatzimmer, die irrtümlich Huber zugeschrieben wurde, obwohl das Spiel wieder von Gleich verfasst wurde. Später pachtete Josef Huber auch das Theater in Meidling bei Wien.
Huber war ein guter Organisator, sein Unternehmen scheiterte aber an seiner Unerfahrenheit und Untüchtigkeit. Er konnte mit seinen eigenen Mitteln nicht richtig umgehen und empfing Hilfen von zu vielen Menschen, die sich aufgrund ihrer finanziellen Unterstützung in seinen Betrieb einmischen wollten, was Huber natürlich nicht gefiel und auf das Theater negative Auswirkungen hatte. 1816 gelang er mit seinem Theater in eine höchst brenzlige Lage, denn er hatte kein Geld mehr für seine Angestellten, Schauspieler als auch Musikanten, und niemand wollte ihn weiter finanziell unterstützen, einschließlich seines Bruders Leopold. Die schwierige Situation dauerte noch weitere zwei Jahre an, bis Huber im Mai 1818 aus Wien nach Ungarn verschwand - seine Schulden betrugen 22 000 ft. Nach dem Niedergang des Theaters kümmerte er sich nicht mehr um das weitere Schicksal seines Betriebs und der Schauspieler. Leopold hatte sich vom Tun seines Bruders distanziert und übergab das Theater in die Hände von Ferdinand Rosenau (1785-1841), mit dem er bereits in seinem Theater zusammengearbeitet hatte. Sterbedatum und -ort von Josef Huber sind unbekannt.
Josef Huber wurde auf dem literarischen Feld hauptsächlich als Dramatiker bekannt, als Autor von mehreren aufgeführten, aber ungedruckten Theaterstücken. Aus seinen dramatischen Werken lassen sich z. B. die Posse Die beiden Linzerinnen (1812), die komische Operette Vierfaches Unglück (1812), das Lustspiel Die Stiefmutter (1815) oder das Drama Unglück durch Glück und wieder Glück (1817) erwähnen.
(Auf Basis der Sekundärliteratur bearbeitet von Radek Flekal)
Das Leben von Josef Huber (*1776) ähnelt in manchem dem Leben seines älteren Bruders Leopold (1766-1847). Die Brüder stammten aus einer Nikolsburger Weinbauerfamilie und relativ bald verließen sie ihr Elternhaus. Josef besaß später eine Apotheke in seiner Heimatstadt, ging jedoch dann zu seinem Bruder nach Wien und beide genossen das Leben in der Großstadt. 1812 pachtete er dort das Theater in der Josefstadt, aber wegen seiner schwachen Unternehmerfähigkeiten verschuldete er sich in wenigen Jahren und niemand wollte ihn mehr unterstützen (nicht einmal sein Bruder). 1818 verschwand er nach Ungarn und starb, ohne dass sein Sterbeort und -datum bekannt sind. Ähnlich wie Leopold schrieb auch Josef mehrere Theaterstücke, wie z. B. die Posse Die beiden Linzerinnen (1812), die komische Operette Vierfaches Unglück (1812) oder das Lustspiel Die Stiefmutter (1815).