Samotischek
Das Dorf Samotischek (tsch. Samotišky) befindet sich im Bezirk Olomouc unweit der Regionalhauptstadt und hat ca. 1300 Einwohner.
Zum ersten Mal erwähnte das Dorf der Olmützer Bischof Jindřich Zdík (Heinrich Zdik) in seiner Urkunde im Jahr 1141. Tschechische Einwohner mussten hier schon vor der deutschen Kolonisation (12. Jahrhundert) leben, da das Dorf in der Urkunde eine slawische Benennung aufwies. Der Vladike (Oberhaupt des Dorfes) hieß Semitěch und nach ihm wurden die Einwohner „Semitěšníci“ benannt. Diese Bezeichnung findet sich auch in der Urkunde. Dank der archäologischen Funde wissen wir heute, dass es im Gebiet der heutigen Gemeinde auch prähistorische behelfsmäßige Ansiedlungen gab. Nach einer Urkunde aus dem Jahr 1275 gehörte Samotischek zu zwei Herrschaften – dem Olmützer Kapitel und den Prämonstratenser in Hradisko. Vom 14. – 16. Jahrhundert gibt es nicht so viele Informationen über das Dorf. DAuch die schwedischen Truppen drangen im Dreißigjährigen Krieg nicht nur in Olmütz ein, sondern auch in Samotischek und nach ihrem Ausmarsch war das Dorf zerstört. Aber ab dem 18. Jahrhundert begannen neue Einwohner ins Dorf zu kommen, was auch ein Eintrag des ersten Chronikschreibers Jan Klement aus dem Jahr 1849 belegt, als im Dorf 699 Einwohner lebten. Im Jahr 1856 kam es im Dorf zu einem großen Feuerausbruch, bei dem ca. 31 Bauernhöfe verbrannten. Es handelte sich um eine der größten Tragödien im Dorf. Der erste Verein in Samotischek war der Leseverein, die im Jahr 1869 gegründet wurde. Im Jahr 1913 wurde auch der Turnverein Orel gegründet und im Jahr 1935 wurde in Samotischek die erste elektrische Leitung verlegt. Im Jahr 1974 wurde Samotischek in die Stadt Olmütz integriert, aber ab dem 1. 1. 1993 wurde das Dorf wieder eine unabhängige Gemeinde.
Die wichtigste Sehenswürdigkeit in der Umgebung von Samotischek ist der Wallfahrtsort Heiligenberg (Svatý Kopeček).
Aus Samotischek stammen einige bekannte Persönlichkeiten, wie der Prämonstratenserpriester ThDr. Hroznata Psota (1879–1935), der Dichter und Schriftsteller Otto František Babler (1901–1984), Ing. Josef Coufal (1911–1973), Offizier der tschechoslowakischen ausländischen Armee im Zweiten Weltkrieg und der Künstler und Regisseur von Animationsfilmen Stanislav Látal (1919–1994).