Samotischek
Das Dorf Samotischek befindet sich im Bezirk Olomouc und hat ca. 1300 Einwohner.
Zum ersten Mal erwähnte das Dorf der Olmützer Bischof Jindřich Zdík (Heinrich Zdik) in seiner Urkunde im Jahr 1141. Tschechische Einwohner mussten hier schon vor der deutschen Kolonisation (12. Jahrhundert) leben, da das Dorf in der Urkunde eine slawische Benennung aufwies. Das Dorf wurde nach dem Familienoberhaupt, dem Vladiken des Dorfes, benannt. Der Vladike hieß Semitěch und nach ihm wurden die Einwohner „Semitěšníci“ benannt. Diese Bezeichnung findet sich auch in der Urkunde. Dank der archäologischen Funde wissen wir heute, dass im Dorf prähistorische behelfsmäßige Ansiedlungen waren. Nach einer Urkunde aus dem Jahr 1275 gehörte Samotischek zu zwei Herrschaften – dem Olmützer Kapitel und den Prämonstratenser in Hradisko. Vom 14. – 16. Jahrhundert gibt es nicht so viele Informationen über das Dorf. Die Kreuzzüge, Hussiten und auch die Schlachten bei Littau im Jahr 1437 bedrohten das Dorf. Auch die schwedischen Truppen drangen nicht nur in Olmütz ein (17. Jahrhundert), sondern auch in Samotischek und nach ihrem Ausmarsch war das Dorf zerstört. Aber ab dem 18. Jahrhundert begannen neue Einwohner ins Dorf zu kommen, was auch ein Eintrag des ersten Chronikschreibers Jan Klement aus dem Jahr 1849 belegt, als im Dorf 699 Einwohner lebten. Im Jahr 1856 kam es im Dorf zu einem großen Feuerausbruch, bei dem ca. 31 Bauernhöfe verbrannten. Es handelte sich um eine der größten Tragödien im Dorf. Die erste Gemeinschaft in Samotischek war eine Lesegemeinschaft, die im Jahr 1869 gegründet wurde. Im Jahr 1913 wurde auch der Turnverein Orel gegründet und im Jahr 1935 wurde in Samotischek die erste elektrische Leitung verlegt. Seit dem Jahr 1936 profitierte das Dorf von der lokalen Ziegelei, aber im Jahr 1939 kamen deutsche Panzer ins Dorf und es begann die Okkupation von Samotischek. Samotischek wurde am 6. Mai 1945 befreit. Im Jahr 1974 wurde Samotischek in Olmütz integriert, aber ab dem 1. 1. 1993 wurde das Dorf unabhängig.
In der Nähe von Samotischek befinden sich einige Sehenswürdigkeiten, wie z. B. die Basilika Mariä Heimsuchung, die Kirche des heiligen Matthäus und außerdem ist es möglich, den Aufstieg auf den Heiligenberg zu absolvieren, wo sich auch eine Kirche befindet.
Aus Samotischek stammen ein paar bekannten Persönlichkeiten, wie der Prämonstratenserpriester ThDr. Hroznata Psota (1879–1935), der Dichter und Schriftsteller Otto František Babler (1901–1984), Ing. Josef Coufal (1911–1973), Offizier der tschechoslowakischen ausländischen Armee im Zweiten Weltkrieg und der Künstler und Regisseur von Animationsfilmen Stanislav Látal (1919–1994).