Lettowitz
Die Stadt Lettowitz (tsch. Letovice) befindet sich im Bezirk Blanz in Mähren, in der Region Südmähren. Der Fluss Svitava (Zwitta) fließt durch die Stadt, die 2024 ca. 7200 Einwohner hat.
Archäologische Funde reichen in die Urzeit zurück, aber die erste schriftliche Erwähnung von Lettowitz stammt aus dem Jahr 1145 aus der Urkunde von Otto III. aus Olmütz. Lettowitz hatte eine strategische Lage zwischen Böhmen und Mähren. Die Gemeinde wurde zuerst in zwei Teile geteilt – Oberlettowitz und Unterlettowitz. Im Jahr 1505 wurden sie verbunden. Im Laufe der Jahrhunderte litt Lettowitz unter dem Einfluss von vielen feindlichen Angriffen. Im 13. Jahrhundert war es der Einfall der Tataren, die nach Olmütz zogen, dann im 15. Jahrhundert die Hussiten, die die Burg einnahmen und die ganze Stadt plünderten und schließlich wurde Lettowitz von den Schweden im 17. Jahrhundert während des Dreißigjährigen Kriegs besessen. Bei der Abreise brannten sie die Stadt ab. Die Entwicklung der Stadt wurde aber nicht für lange gestoppt und im 18. Jahrhundert (1754) wurde hier eine Gewerbemanufaktur gegründet und die Textilproduktion entwickelt. Ein wichtiges Handwerk war auch die Herstellung der Keramik. Im Jahr 1936 wurde Lettowitz zur Stadt ernannt.
Zu den Sehenswürdigkeiten von Lettowitz zählen z.B. das keltische Freilichtmuseum Isarno, das sich in einem früheren Steinbruch befindet. Isarno ist das keltische Wort für Eisen. Weiter befindet sich hier ein alter Wasserturm, die Kirche des hl. Prokop, die ursprünglich gotisch und in den Jahren 1370 – 1380 erbaut worden war, das in den Jahren 1751 – 1784 erbaute Barockkloster der Barmherzigen Brüder und das Schloss Lettowitz, das im 14. Jahrhundert zuerst eine Holzfestung war und dann in eine steinerne Burg umgebaut wurde.
Die Persönlichkeiten, die in Lettowitz geboren wurden, sind z.B. Jan Bárta – Letovsky (1821 – 1898) und František Kořízek (1820-1899), tschechische Journalisten in den USA, Jan Dvořáček (1887–1956), tschechoslowakischer Politiker, Gustav Kálnoky (1832–1898), österreichisch – ungarischer Diplomat und Außenminister, Jan Daněk (1894–1961), Maler und Restaurator und Josef Bohatec (1876–1945), tschechischer Philosoph und Theologe. Als Chemiker arbeitete hier der Schriftsteller Philipp Langmann (1862-1931).