Krautenwalde


Das Dorf liegt im Herzen des Reichensteiner Gebirges, welches die Staatsgrenze zwischen Tschechien und Polen bildet. Es befindet sich auf halbem Weg zwischen Jauernig und der Kurstadt Lądek-Zdroj. Der tschechische Name Travná ist aus dem deutschen Begriff Krautenwalde, der noch bis 1948 gültig war, abgeleitet. Daher gibt es auch die tschechisierte Variante Krutvald. 

Das Datum der ersten Erwähnung ist fraglich, am häufigsten wird jedoch das Jahr 1296 angegeben, in dem der Schweidnitzer Herzog Bolko I. einen Zoll für Krautenwalde errichtete. Im Jahre 1358 wurde das Dorf zum Lehen des Breslauer Bischofs und wechselte den Besitzer. Ab 1770 fiel das Gebiet als Lehen an die Grafenfamilie Schaffgotsch. Angesichts seiner Lage an der Straße von Schlesien nach Glatz litt es während des Dreißigjährigen Krieges unter dem Durchzug der Heere und dasselbe galt dann später auch während des Siebenjährigen Kriegs. Im Jahre 1850 gab es in der Gemeinde 549 Einwohner, nach der Vertreibung der Deutschen war sie aber nur noch dünn bevölkert. Im Jahre 1960 wurde sie zusammen mit Waldek an Jauernig angeschlossen. 

Das Dorf dominiert die neugotische Steinkirche der Unbefleckten Empfängnis Maria (1882), deren Größe von der Bedeutung der Gemeinde vor der Vertreibung der Deutschen zeugt. Die Aufmerksamkeit zieht jedoch die Wallfahrtskapelle auf sich, die zuweilen als ‚‚Schlesische La Salette’’ bezeichnet wird. Ihre Ursprünge reichen bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts. Die Kapelle wurde als Danksagung für die Genesung Veronika Eichingers errichtet. Diese wurde von einer seelischen Krankheit geheilt und versprach – beeinflusst von den Ereignissen in La Salette – eine der Jungfrau Maria geweihte Kapelle zu bauen. Beim Umbau wurde eine leicht radioaktive Quelle mit heilender Wirkung entdeckt. Heutzutage ist diese zugemauert und an ihrer Stelle befindet sich eine Statue der Jungfrau Maria. Im Jahre 1894 wurde in der Nähe auch ein Kreuzweg errichtet. Die Gemeinde Krautenwalde wurde zu einem bedeutsamen Wallfahrtsort und wurde bis zum Zweiten Weltkrieg im Rahmen verschiedener Bittgänge von tausenden Menschen besucht. 

Bemerkenswert ist auch die nahe gelegene Heidelkoppe (899 m über dem Meeresspiegel), wo sich tschechoslowakische und polnische Dissidenten trafen.