Jauernig
Die Stadt Javorník (deutsch Jauernig) befindet sich in heutigem Schlesien in nordöstlichem Fuß der Reichensteiner Gebirge. Der Name der Stadt hat slawische Ursprung und ist von der Benennung des Baumes Ahorn - tschechisch javor - abgeleitet. Die erste schriftliche Erwähnung stammt ungefähr aus dem Jahre 1290, aus dem Verzeichnis des Besitzes des Breslauer Bistums, und zwar unter dem Namen “Jawornik”. Die Burg Jauernig wird erstmals im Jahre 1307 erwähnt. Teile der Siedlung in der Vorburg gewannen allmählich Charakter einer Stadt und Jauernig wird tatsächlich mehrmals vorübergehend als eine Stadt bezeichnet. Die Zeit der Hussitenkriege bezeichnete sehr stark auch die Stadt Jauernig und ihre Umgebung.
Die Burg und ihre Umgebung wurde im Jahre 1428 von hussitischen Heeren erobert. Im Jahre 1432 kaufte sie der Bischof für 10 000 Goldenen zurück. Im 16. Jahrhundert begann die Blütezeit der Stadt Jauernig. Die Burg wurde im spätgotischen Stil rekonstruiert und die Rekonstruktion setzte der Bischof Jan V. Thurzo (1506-1520). In der Zeit wurde die Burg umbenannt und bekam den Namen Johannesburg nach dem Schutzpatron der Breslauer Bischöfen Johannes des Täufers. In der Umgebung wurde es mit dem Abbau des Silbers und Eisenerzes angefangen und im Jahre 1549 gewann Jauernig Standesprivilegien. Aus dieser Zeit stammen auch die ersten schriftlichen Erwähnungen über die Schule. Eine Vorbedeutung einer folgenden schlechteren Zeit war ein großes Feuer im Jahre 1576, das die Stadt fast zerstört hat. Die größte Katastrophe für die Stadt und ihre weite Umgebung war aber die Zeit des dreißigjährigen Krieges. Dazu wurde Jauernig auch vom schwarzen Pest betroffen, an den 532 Bewohner starben.
Status einer Stadt wurde in Folge dieser Katastrophen in Frage gestellt und wieder erst im 1638 erneut. Die Hexenprozesse, die in der Umgebung sehr verbreitet wurden, haben Jauernig nicht betroffen. Am Ende des 17. Jahrhundert wurde die Stadt unansehnlich und nicht besonders schmeichelhaft und über die Stadt äußert sich der folgende Spruch: Die Kirche im Dorf, Rathaus neben dem Misthaufen und Hauptplatz bei den Geflügelstahl - das sind die drei Wunder des Jauernigs. Zum Symbol der Erneuerung der Stadt wurde schließlich Bau einer neuen Kirche, die der Heiligen Dreifaltigkeit eingeweiht wurde. Es wurde im Jahre 1725 fertiggestellt, gleichzeitig mit dem Bau eines neuen Pfarrhauses, Rathauses und der Schule.
Das größte Wachstum verzeichnet die Stadt paradoxerweise nach dem Jahre 1742, nach dem sich Jauernig im Folge der Teilung Schlesiens in der Nähe der österreich-preußischen Grenze befand. Nach dem Ende des Siebenjährigen Krieges registrierte Jauernig dank dem Breslauer Bischof Gothard Filip Schaffgotsch ein großes Aufblühen. Dank ihm ist die Stadt in dieser Zeit auch zum Verwaltungs- und Kulturzentrum geworden. Der Bischof, ein großer Kunstliebhaber, nahm sein Zuflucht am Schloss Jánský Vrch. Die Stadt und das Schloss besuchten viele Persönlichkeiten der Kunstwelt, der wichtigste war aber in der Wien Geborene, Gründer der komischen Oper Karel Ditters aus Dittersdorf, der hier 29 Jahre seines Lebens verbracht hat. Bischoff Schaffgotsch führte auch den Umbau der Burg auf ein Barockschloss, das dann zu einer beliebten Residenz der Breslauer Bischöfen und Erzbischöfen bis zum Jahre 1945 geworden ist.
Jauernig ist an der Wende des 18. und 19. Jahrhundert zu dem wichtigsten Sitz im Freiwaldau geworden ist, wobei vor allem die Textilindustrie sehr entwickelt wurde. Es sind hier zweit Manufakturen entstanden, die einen dichten, aus der Wollen hergestellten Wallstoff, der sich Haaras nennte, herstellten. Weiter wurden die Tuchweberei, Hutmacherei und Strumpfmacherei vertreten. Die schnelle Entwicklung der Stadt unterbrach ein großes Feuer (1825), das eine katastrophische Auswirkung hatte. Es wurden 104 Häuser zerstört, des Rathauses und Kirche einschließlich, aber ebenfalls wurden auch viele von den industriellen Betrieben betroffen. Die Textilindustrie wurde hier nicht mehr erneut. Zum wichtigsten wirtschaftlichen Zweig ist die Försterei geworden, und nicht besonders wichtiger ist Abbau des Silbers geworden. Zu den wichtigsten Getrieben sind die Kalkbrennerei (1833) und Bleicherei (1835) von J. Meigsner geworden. Das Schloss Jánský Vrch hatte weitergehend Funktion eines Kulturzentrum, das zum Beispiel auch der Dichter Josef von Eichenforff besuchte.
Das Revolutionsjahr 1848 haben die hiesigen Bewohner mit Begeisterung empfangen. Genau wie auch in anderen Städten, ist auch in Jauernig eine Nationalgarde entstanden, die dann mit dem konservativen, an seine 200 jährige Tradition stolzen Schuss-Verband, in Konflikte geriet. Seit dem Jahre 1897 wurde Jauernig vor allem mit der lokalen Bahn verbunden. Es sind hier auch verschiedene kleineren Betriebe und Gewerbe entstanden (z.B. Kartonfabrik, Korbflechterei, Gaswerk etc.). Der erste Weltkrieg wurde in der überwiegen deutschsprachigen Stadt mit Begeisterung empfunden, die dann der Furcht wechselt, da nur in den ersten zwei Jahren des Krieges sind an verschiedenen Schlachtfeldern Europas 38 Bewohner des Jauernigs gestorben (insgesamt 72). Man könnte sagen, dass es sich wahrscheinlich kein Dorf oder Stadt in Land Freiwaldau gibt, wo man nicht ein Denkmal den gefallenen Soldaten nicht gebaut hätte.
Die Gründung der Tschechoslowakischen Republik wurde von Missverständnissen und Konflikten der hiesigen Bewohner begleitet, die sich um den Anschluss des Regions Javornicko zum Deutschen Reich bemühten. Obwohl sich die hiesigen Bewohner während der Zeit der ersten Republik an die deutsche Christlich-soziale Partei orientierten, nakonec při nástupu fašismu v Evropě i zde došlo k silnému posunu a vítězství přívrženců K. Henleina.
Jauernig wurde in dieser Zeit zum Zeugen starker Provokationen, die ihren Höhepunkt in Weidenau erreichten, wenn zwei Mitglieder der hiesigen Finanzwache erschossen wurden. Schließlich war das die Mobilisation und das Betreten der Grenzzone von tschechoslowakischen Gruppen , die einigermaßen Ruhe gebracht haben. Leider war die Gegend von Jauernig von den Anhängern Hitlers noch vor dem Münchner Pakt vom Jahre 1938 besetzt, und deshalb geriet Jauernig als eine der ersten Städte unter den Sudeten-gau. Trotz vieler Hoffnungen und Versprechen brachte diese Veränderung den hiesigen Bewohnern, und das nicht einmal den deutschen, nichts positives. Der nächste Weltkriege betraf wieder sehr schwer die Bevölkerung, und es wurden wieder Denkmäler für die Gefallenen gebaut, von den sich aber bis heute kein erhalten.
Dieser Zeit folgte eine Wirtschaftskrise, und allmählich hat sich de ganze Produktion nur den militärischen Bedürfnissen anpasste. Nach dem sich die Situation am Front verändert hat und die sowjetischen Truppen begannen, Europa zu besetzen, wurde auch in Jauernig mit dem Ausgraben der Schutzlinien angefangen, die auch heutzutage sichtbar sind.
Obwohl sich die Front schließlich nicht in Jauernig befand, spürten die Bewohner ihre Nähe und das vor allem durch die Bombardierung des Jauernigs von den Flugzeugen der Sowjetunion, die damals nach Polen flogen. Jauernig wurde am 8.Mai 1945 befreit, als die russischen Truppen die Stadt betraten. Nach dem Jahre 1945 kamen leider keine positiven Veränderungen, weil es Zeit der Rache war. Es wurden Lager für die deutsche Bevölkerung gebaut und es wurde viel Verbrechen begangen (Vergewaltigungen, Ermordungen). Es war eine Zeit der Machtlosigkeit. Seit der Vertreibung der deutschen Bevölkerung wurde das Land von deutschen Familien besetzt, aber die Mehrheit der bisherigen wirtschaftlichen und sozialen Bände wurde gebrochen.
Die Stadt wurde mit dem Leben und Werk einer Reihe wichtigen Persönlichkeiten verbunden. Zu diesen gehören zum Beispiel der Pädagoge und Politiker August Kaiser, Diplomat und Schriftsteller Joseph Christian von Zedlitz, Komponist und Musiker Karl Ritters von Dittersdorf, Schauspieler und Schriftsteller Rudolf Rittner und Dichter Josef von Eichendorff.
(Informationen wurden von der offiziellen Internetseite der Stadt Jauernig, sehe: http://www.mestojavornik.cz/ )