Gobitschau
Gobitschau (heute Chabičov) ist ein kleines Dorf, das nördlich von Sternberg (Šternberk) liegt, es ist administrativ Teil von Šternberg. Es befindet sich in der malerischen Landschaft des Gesenkes, im Naturschutzgebiet Sovinecko. Erste Erwähnungen von diesem landwirtschaftlichen Gebirgsdorf reichen in das 14. Jahrhundert hinein. Ein von Tschechen besiedeltes Dorf erlitt vor allem während des Dreißigjährigen Krieges große Schaden. Im Jahre 1650 lassen sich hier die deutschen Siedler nieder und mit der Zeit wurde das Dorf ganz eingedeutscht. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die deutschen Bewohner des Dorfes ausgesiedelt, und durch tschechischen Bewohner ersetzt. Im 19. Jahrhundert wurde in der Umgebung des Dorfes das Eisenerz abgebaut. In diesem Dörfchen ist ebenfalls eine kleine Kapelle zu finden, die der Fürst Johann II. von Lichtenstein erbauen ließ.
In seinem Erinnerungsbuch Frühlingsannalen (1957) erinnert sich der Olmützer Schriftsteller Franz Spunda an die Zeit, die er als junger Mann in der Sommerfrische in Gobitschau zu verbringen pflegte.
Nach der Rückkehr nach Olmütz zogen wir in eine neue Sommerfrische, nach Gobitschau, einem Dorf nördlich von Sternberg. Da war nur ein anderer Lebensrhytmus als früher, bedingt durch die Nähe einer Stadt. Wenn man etwas benötigte, konnte man es sich im Laufe der nächsten Stunde besorgen.
Ich konnte mich in der Einsamkeit der Fürst Liechtenstein'schen Wälder gründlich prüfen, zu welchem Beruf ich mich entschließen wolle. Bis endlich feststand, daß Germanistik mich am meisten von allen philologischen Disziplinen fesselte. Als zweites Fach kam Slawistik in Frage, für das große Aussichten bestanden, aber mein Herz neigte sich mehr der Romanistik zu. (S. 5)
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Die Hanna |