Franz Spunda


Unvollendet
Geburtsdaten
01.01.1890
Olmütz
Sterbedaten
01.07.1963
Wien

Verbindungen
Hugo Sonnenschein

Franz Spunda gehört zu den wichtigsten aus Olmütz stammenden Persönlichkeiten. Von 1901 bis 1909 besuchte er das deutsche klassische Gymnasium, anschließend studierte er in Wien (Germanistik, Romanistik, Philosophie). Nach der Entlassung aus dem Militärdienst wirkte er kurz als Aushilfslehrer in Mährisch Ostrau. 1918 ließ er sich dauerhaft in Wien nieder, wo er bis 1948 lebte und als Lehrer am Gymnasium wirkte. 1963 kehrte Spunda, der gern und intensiv reiste (vor allem in den Süden), in gesundheitlich schlechtem Zustand von seinen Reisen zurück und starb kurz danach in Wien.

Das Ausmaß seiner Interessen und seines Kunstschaffens war groß. Spunda ließ als Dichter, Romanist, Übersetzer aus dem Französischen, Englischen und Italienischen und als Bewunderer der antiken und der mediterranen Welt von sich hören. Er war auch regelmäßiger Beiträger kritischer Abhandlungen für verschiedene Zeitungen. In die breite Öffentlichkeit trat Spunda mit seinen magischen Romanen (Devachan, 1921; Der gelbe und der weiße Papst, 1923; Baphomet, 1928).

Werke

Jahr der Publikation
Hymnen 1919
Expressionismus 1919
Die blinde Schwester 1919
Das kühle Grab 1919
Idin-ha-balottu-grah 1919
Wiener Sezession 1919
Astralis 1920
Francesco Petrarca: Sonette 1920
Musik 1920
Neue Romane und Novellen 1920
Schaubühne und Kunst 1920
Devachan 1921
Die Befreiung 1921
Schaubühne und Kunst 1921
Schaubühne und Kunst 1921
Schaubühne und Kunst 1921
Georg Büchner 1921
Schaubühne und Kunst 1921
Büchertisch 1921
Pietro Aretino: Kurtisanen-Gespräche 1922
Der gelbe und der weisse Papst 1923
Der magische Dichter 1923
Giacomo Leopardi: Gedichte 1923
Theophrastus Paracelsus: Magische Unterweisungen des edlen und hochgelehrten Philosophi und Medici Philippi Theophrasti Bombasti von Hohenheim, Paracelsus genannt 1923
Gottesfeuer 1924
Das ägyptische Totenbuch 1924
Ossians Werke 1924
Ossian [d.i. James Macpherson]. Temora und die kleinen Dichtungen 1924
Paracelsus 1925
[o. T.] 1925
Griechische Reise 1926
Baphomet 1928
Der heilige Berg Athos 1928
Griechische Mönche 1929
Minos oder Die Geburt Europas 1931
Griechisches Abenteuer 1932
Eleusinische Sonette 1933
Romulus 1934
Wulfila 1936
Alarich 1937
Das Reich ohne Volk 1938
Griechenland 1938
Sudetenland 1939
Tyrann Gottes 1940
Das Weltbild des Paracelsus 1941
Gruß an Olmütz 1941
Wenzels Taufe 1941
Der Sang aus der Tiefe 1942
Der Herr vom Hradschin 1942
Geschichte der Medici 1944
Magische Erzählungen aus Frankreich 1948
Verbrannt von Gottes Feuer 1949
Clara Petacci 1952
Hellas Fackel leuchtet 1953
Römischer Karneval 1953
Das Heiligtum der Welt 1955
Giorgiones Liebeslied 1955
Fahrt zu den alten Göttern 1956
Frühlingsannalen 1957
Herakleitos 1957
Das mystische Leben Jakob Böhmes 1961
Legenden und Fresken vom Berg Athos 1962
Jugendjahre in Olmütz 1966
Die Phädriaden 1970
Mein Freund Franto 1974
Weg nach Delphi 1987
Heiligtum der Welt 2008
Platon 2012
Der Tod Adams
Säule auf Aigina
Der tote Knabe von Dochiariu
Der Wunderrabbi von Shepetowka
Wallfahrt auf den Hostein

Forschungsliteratur

Motyčka, Lukáš/Opletalová, Veronika (Hgg.): Literární procházky německou Olomoucí/Literarische Wanderungen durch das deutsche Olmütz. Univerzita Palackého v Olomouci, Olomouc 2012.
Grulich, Rudolf: Zu Unrecht vergessen. Vor 40 Jahren starb der Dichter Franz Spunda aus Olmütz. In: Olmützer Blätter 2003, 51. Jg., Nr. 7/8, S. 62.
Wilpert, Gero von/Gühring, Adolf: Erstausgaben deutscher Dichtung. Eine Bibliographie zur deutschen Literatur 1600-1900. 2. vollständig überarbeitete Auflage. Körner, Stuttgart.
[Anonymus]: Franz Spunda. In: Deutschmährische Heimat 1926. Jg. 12, Nr.3/4, S. 85-86.
Cermak, Robert: Der magische Roman. Hanns Heinz Ewers, Gustav Meyrink, Franz Spunda, Dissertation, Wien 1950.
Ruthner, Clemens: Unheimliche Wiederkehr. Interpretationen zu den gespenstischen Romanfiguren bei Ewers, Meyrink, Soyka, Spunda und Strobl. Corian, Meitingen 1993.
[Anonymus]: Preise für deutsche Schriftsteller aus Mähren. In: Deutsch-mährisch-schlesische Heimat 1929. Jg. 15, (Beilage "Die Dorfjugendgemeinschaft", 1. Folge), S. 34-35.
Hemmerle, R.: Franz Spunda. Schriftsteller und Übersetzer. In. Olmützer Blätter, Jg. 53, Nummer 1/2, S. 9.
Václavek, Ludvík: Franz Spunda a Češi. In: Časopis pro moderní filologii, Nr 1 (1971), s. 31-40.
[Jel.]: Franz Spunda. Minos oder Die Geburt Europas. In: Deutschmährisch-schlesische Heimat, Jg. 17, Folge 19 (Oktober 1931), S. 304.
Spunda, Christoph: Mit offenen Augen. Zwei Essays. Typoskript, o.J.
Fackelmann, Christoph: "Verlassen war ich, jetzt bin ich verkannt." Deutsche Dichter als Opfer des Traditionsbruches im 20. Jahrhundert? In: Neue Ordnung, H. 1, Graz, Frühjahr 2013, S. 28-35.
Müller, Karl: Zäsuren ohne Folgen. Das lange Leben der literarischen Antimoderne Österreichs seit den 30er Jahren. Otto Müller, Salzburg 1990, S.189-200.
Václavek, Ludvík: Řecko v díle Franze Spundy. In: Časopis pro moderní filologii (1969), Nr. 2, S. 91-98.
Václavek, Ludvík: Wodurch hat Franz Spunda die deutschsprachige Literatur bereichert? In: Germanistica olomucensia I., Acta Universitatis Palackianae. Praha 1971, S. 24-46.
Meid, Christoph: Griechenland-Imaginationen: Reiseberichte im 20. Jahrhundert von Gerhart Hauptmann bis Wolfgang Koeppen. De Gruyter, Berlin 2012.
Goltschnigg, Dietmar: Georg Büchner und die Moderne. 1875-1945: Texte, Analysen, Kommentar. Erich Schmidt, Berlin 2001.
Nielsen, Friedrich Karl: Zwischen Volkskirche und Rom. Rezeption des Kirchenkampfes im Roman der 1930er Jahre bei Karl Hans Strobl, Franz Spunda und Margot Boger. Doktorarbeit, Wien, 2012.
Navrátilová, Helena: Die Diskussion über die Bedeutung von Rudolf Pannwitz im Briefwechsel von Franz Spunda und August Messer. In: Brücken 18 /2010, S. 111-117.
Trauner, Karl/Fackelmann, Christoph: Vergessene Dichter – verschwundenes Wort. Porträts und Skizzen zur deutschen Literaturgeschichte des 20. Jahrhunderts. Herrmann Löns, Franz Karl Ginzkey, Franz Spunda und Josef Weinheber. Österreichische Landsmannschaft, Wien, 2011.
Motyčka, Lukáš: Mähren liegt im Süden. Das Mähren-Bild Josef Mühlbergers. In: Brücken 2010, S. 119-137.
Motyčka, Lukáš (Hg.): Franz Spunda im Kontext. Olomouc: Univerzita Palackého 2015.
Horňáček, Milan: Der Gotenmythos in Franz Spundas "Gotentrilogie" Wulfila, Alarich und Reich ohne Volk. In: Motyčka, Lukáš (Hg.): Franz Spunda im Kontext. 2015.