Rohle
Die Gemeinde Rohle (sowohl auf tschechisch als auch auf deutsch) finden wir in der Hohenstädter-Region, im Tal des Baches Rohelnice. Sie liegt im Ausseer Hügelland (Úsovská vrchovina) zwischen den Bergen Bradelstein (Bradlo, 601 M.ü.A.) und Weißer Steinberg (Bílý Kámen, 588 M.ü.A.). Das Dorf liegt etwa 340 m.ü.A. Die erste Erwähnung aus einer überlieferten Quelle stammt aus dem Jahre 1356, da hier aber bereits eine Kirche stand, geht man davon aus, dass die Siedlung etwas älter ist. Im Verlauf der Zeit wechselten die Besitzer – so gehörte das Dorf mal zu Hohenstadt (Zábřeh), zum Burg Brünnles (Brníčko), ab dem 15. Jh. dann den Herren von Tunkl. Da der Boden hier nicht genug fruchtbar war, verdiente ein Teil der Bewohner sein Geld anders – durch verschiedene kleinere Gewerbe, u.a. durch Weberei und Sägemühlenbetrieb. Kurz nach 1945 wurde dann der Textilbetrieb endgültig beendet. Schon vor dem Ersten Weltkrieg wohnte hier eine große tschechische Minderheit. Nach der Vertreibung der Deutschen nach 1945 wurde das Dorf schnell wiederbesiedelt. Zum 1.1.2019 wohnten hier 640 Bewohner. Zu den erwähnenswertesten Sehenswürdigkeiten gehören u.a.: die Pfarrkirche St. Martin gebaut im Empirestil (1802–1803), die Statuengruppe Kalvarienkreuz (1808) bei der Kirche, die Statue des hl. Florian ebendort (1. Drittel des 19. Jh.), das ehemalige Kaufmannshaus Nr. 6 (1. Drittel des 19. Jh.) und die Statue des Hl. Johann von Nepomuk (1833) in seinem Garten, die Statuengruppe der Hl. Dreifaltigkeit (1835) oder das ehemalige Gasthaus Auenhaus Nr. 65.
In Rohle wurde die Schriftstellerin Ida Raue geboren. Sie ist bekannt v.a. für ihre Erzählungen in Zeitungen und Kalendern, die sie schon vor 1945 publizierte.
Sekundärliteratur:
Bartoš, Josef/Schulz, Jindřich/Trapl, Miloš: Historický místopis Moravy a Slezska v letech 1848–1960. Svazek IV, Okresy: Šumperk, Zábřeh, Rýmařov. Profil, Ostrava 1974, S. 175–176.
Bartoš, Josef/Ovečka, Jan/Spurný, František: Rohle, historie a současnost. Rohle, MNV Rohle 1985.
Melzer, Miloš/Schulz, Jindřich: Vlastivěda šumperského okresu. Okr. vlastivědné muzeum, Šumperk 1993, S. 414–415.
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