Niklesdorf
In historischen Quellen taucht das Dorf erstes mal unter dem Namen Nicols auf, der auf die Grundlage der deutschen Benennung Nikles zuückgeht, und welcher als „Besitz von Nikola“ erklärt wurde.
Als ein Dorf mit eigener Pfarre, die zum leitomischler Bistum gehörte, wird Nikles (tsch. Raškov) im Jahre 1351 erwähnt. Es gehörte seit immer zu dem Eisenberger Herrengut. In der Umgebung wurde Eisenerz abgebaut und ebenfalls wurde es in hiesigem der Herrschaft zugehörigen Hammer bearbeitet.
Das Dorf lag an einer Nationalitätsgrenze und seit dem Anfang hatte es eine gemischte Bevölkerung. Diese Tatsache machte deutlich auch die ursprüngliche Zweinamigkeit: die ältere Benennung Vraškov ist vom Substantiv Vražek, Rašek abgeleitet; oder möglicherweise von einem Personalnamen mit den Anfangsbuchstaben Ra-. Nichtsdestotrotz waren die hiesigen Siedler vor dem Dreißigjährigen Krieg überwiegend tschechischer Ethnizität. Im Jahre 1677 hatte das Dorf 26 Bewohner, wovon nur 9 Tschechen waren und der Anteil der tschechischen Bevölkerung stieg bis in die moderne Zeit hin. Im Jahre 2834 hatte Raškov schon 85 Häuser und 635 Bewohner.
Im Jahre 1900 war die absolute Mehrheit der Bewohner von Raškov deutscher Nationalität. Nach dem Jahre 1918 stieg aber die Anzahl der Tschechen deutlich – nichtsdestotrotz lebten hier im Jahre 1930 von der Gesamtzahl 780 Bewohner nur 110 Tschechen und 633 Deutschen. Dem politischen Leben der Zwischenkriegszeit dominierte die deutsche Sozialdemokratie, die auch in dreißiger Jahren in Konkurrenz zu der Henleins Sudetendeutscher Partei einen entscheidenden Einfluss hatte.
Das Dorf war bis 1960 eine eigenständige Gemeinde, seit diesem Jahr ist sie aber ein Teil von Märzdorf (tsch. Bohdíkov ) geworden.
Kataster von Nikles erhebt sich von Tal des Flusses Morava, durch das in der Höhe 350 eine Fahrstraße und Bahnstrecke von Eisenberg nach Hannsdorf führt. Im nördlichen Teil erreicht es durch den Berg Raškovská bouda einen Höhepunkt von 801 M. (Quelle: http://www.pernikova-chaloupka.cz)
Schon im 14. Jahrhundert befand sich im Nikles eine Pfarrkirche. An seiner Stelle bauten aber in der Hälfte des 16. Jahrhunderts die hiesigen Evangelikalen ein Holzbethaus. Die Pfarre wurde während des Dreißigjährigen Krieges gegründet. Im Jahre 1711 wurde aber mit dem Bau der Kirche des hl. Johannes des Täufers angefangen, die heutzutage unter dem Denkmalschutz steht. Der Bau wurde im Jahre 1733 vollfertigt und im Jahre 1784 wurde mit der neuen Kirche auch die christliche Seelensorge erneuert. Unter der Schirmherrschaft der Pfarre fängt man mit dem Unterricht in hiesiger Schule an. Im Jahre 1900 wurde schon drei Mal pro Woche unterrichtet und angesichts der Struktur der Bevölkerung wurde der Unterricht in der deutschen Sprache geführt. Um die Bedürfnisse der sich erhöhten Anzahl der tschechischen Bevölkerung zu befriedigen, wurde es seit dem Jahre 1919 in der zweiklassigen tschechischen Schule auch auf Tschechisch unterrichtet.
Quelle http://www.pernikova-chaloupka.cz)