Felix Georg Jaschke: Lieder im Kuhländler Volkston


Unvollendet
Jahr der Publikation
1988
Publikationsort
Marburg
Gattung
Herausgebertätigkeit
Bibliographische Daten
Lieder im Kuhländler Volkston. In: Teil 2: Die Sammlung von Felix Jaschke (1818). o.V., Marburg 1988.
Art der Veröffentlichung
Separate Veröffentlichung

Der zweite Teil von Jaschkes Liedersammlung enthält auch tschechische Lieder.

1818 beendet Jaschke seine handschriftliche Volksliedersammlung und gibt ihr den Titel Lieder im Kuhländler Volkston. Sie enthält die Liedertexte und die dazugehörigen Melodien. Ein Jahr zuvor hatte Georg Joseph Meinert seine Liedersammlung herausgegeben. Meinerts Wohnsitz, das Partschendorfer Schloss, liegt nur wenige Kilometer von Fulnek entfernt. Dennoch hat es zwischen beiden Volksliedsammlern offensichtlich keine engeren Kontakte gegeben, vielleicht weil beide nach Stand, Bildung und Methode ihres Sammelns zu verschieden waren. Der feinsinnige Gelehrte Meinert redigierte und verbesserte sorgfältig die gehörten Liedertexte. Jaschke dagegen hat seine Lieder unbearbeitet aufgezeichnet. Auch in der Auswahl der Lieder unterscheiden sich beide: Meinert legte Wert auf eine gehobene Qualität der Texte. Banale Gassenhauer nahm er nicht in seine Sammlung auf. Jaschke dagegen hat in seiner Sammelleidenschaft auch derbe und aggressive sowie erotisch anzügliche Lieder in seine Sammlung unbekümmert aufgenommen. Während Meinert mit seinen Liedern eher die gebildeten Schichten ansprechen wollte, finden sich bei Jaschke viele einfache Vierzeiler, die aber über den Alltag und das Lebensgefühl der Menschen seiner Zeit viel aussagen. So ist es ein Glücksfall, dass wir zwei so verschiedene Liedersammlungen des 19. Jahrhunderts aus dem Kuhländchen haben.