Oskar Jellinek: Der Bauernrichter

Eine Novelle
Unvollendet
Jahr der Publikation
1925
Verlag
Koehler & Amelang
Publikationsort
Leipzig
Gattung
Kürzere Prosa (Novelle, Erzählung usw.)
Bibliographische Daten
Der Bauernrichter. Eine Novelle. Koehler & Amelang, Leipzig 1925.
Art der Veröffentlichung
Separate Veröffentlichung

Die Erzählung Der Bauernrichter fängt mit dem Satz an, "Das ganze Dorf war in Aufruhr" – wie auch der Titel der Novellensammlung lautet, in welcher sich Der Bauernrichter befindet.

Am Anfang wird Sima tot aufgefunden. Der Verdächtigte ist sein Neffe Quirin. Bereits am Morgen streiten sich Gruppen von Menschen darüber, wer der Schuldige sein könnte. Eigentlich geht es dabei um einen Streit zwischen Männern und Frauen, denn Männer sind auf Quirin eifersüchtig, Frauen verteidigen ihn. Als Verdächtiger kommt auch der Rastelbinder aus der Slowakei infrage, der sich zwei Nächte im Dorf aufgehalten hat.

Dem toten Sima wurde nichts gestohlen außer einer silbernen Uhr.

Der Richter Rafael Weynar soll den Kriminalfall lösen. Beim Verhör ist Quirin äußerst nervös, widerspricht sich oft und will nicht verraten, wo er in der Nacht war.

Manche Zeugen sagen aus, dass Quirin nach dem Besitz von Sima trachtete. Quirin brauchte oft Geld und Sima hatte ihm angeboten, bei ihm zu arbeiten, aber Quirin wollte das nicht. Ein Zeuge behauptet sogar, dass Quirin Sima töten wollte. Später wird festgestellt, dass der Rastelbinder aus Slowakei der Täter war.

Eines Abends ging der Richter Weynar nach Hause. Seine Frau heißt Wlasta, die Ehe ist nicht glücklich. Sie haben keine Kinder, ihr einziges Kind wurde tot geboren. Im Schlafzimmer hat Weynar ein Klappmesser gefunden. Das Klappmesser gehörte Quirin. Es war für ihn klar, dass Wlasta und Quirin zusammen waren. Deshalb wollte Quirin ihm nicht sagen, wo er in der Nacht war.

Weynar droht Wlasta damit, dass Quirin aufgehängt wird. Die verzweifelte Wlasta bittet das Volk um Hilfe. Alle gehen zu Weynar und wollen, dass Quirin entlassen wird. Es fängt ein Streit an, in dem Weynar Wlasta tötet. Weynar führen dann die Gendarmen ab.

Interessant ist die Verwendung tschechischer Ausdrücke im Text, vor allem in der direkten Rede: "Mraz hat immer befürchtet, daß der Quirin seinem dobrému pánu, seinem guten Herrn, etwas antun werde."