Franz-Peter Kien : Der Kaiser von Atlantis oder Der Tod dankt ab


Gattung
Drama
Bibliographische Daten
Der Kaiser von Atlantis oder Der Tod dankt ab. o.V., o.O. o.J.
Art der Veröffentlichung
Separate Veröffentlichung

Die märchenhaft-mythische Topographie der Oper ist mit dem aktuellen Kontext (das Leben in Theresienstadt) verbunden, der sehr desallegorisierend wirkt und den Zuschauer direkt anspricht. Der Text und das Notenmaterial wurden lange Zeit für verloren gehalten, bis es 1974 gefunden wurde. Das Werk wird seitdem auf vielen Bühnen und Opernfestivals in den europäischen Ländern und auch in den USA aufgeführt.

Die Oper entstand 1943, wurde von einem Theresienstädter Ensemble einstudiert, im letzten Moment aber vom Spielplan abgesetzt. Ihre tendenziöse Aussage gegen den „Kaiser“ - Diktator, und gegen den von seinem Reich geführten Krieg war allzu offenkundig und man musste einen harten Eingriff der SS-Verwaltung gegen die Ausführenden wie auch gegen das Ghetto überhaupt befürchten. Sowohl der Text als auch das Notenmaterial dieses märchenhaft-allegorischen Stückes, das durch das Medium moderner Musik allmenschliche und politisch-aktuelle Gedanken verbreiten sollte, galt lange als verschollen; nur der Notenpart der Figur des Todes blieb vorhanden. Erst 1974 wurde das gesamte Material in London entdeckt. Die Oper trat nun als „ein außerordentliches musikdramatisches Ereignis“ ihren Weg um die Welt an. Sie wurde sowohl von mehreren Opernbühnen in Europa, Nordamerika und Australien aufgeführt als auch bei zahlreichen Musikfestspielen präsentiert. Sie stellt dasjenige Theresienstädter Werk dar, das die größte Aufmerksamkeit auf sich gezogen und am längsten für die Nachwelt überlebt hat.