Josef Christian Freiherr von Zedlitz: Totenkränze


Jahr der Publikation
1828
Publikationsort
Wien
Gattung
Gedicht
Bibliographische Daten
Totenkränze. Wien 1828. In: Aglaja auf 1829.
Art der Veröffentlichung
Separate Veröffentlichung

Diese Sammlung, die von den Zeitgenossen als sein Bestes gewertet wurde, brachte dem Autor den größten Ruhm. In dem epischen Gedicht oder Versepos denkt das dichterische Subjekt über den Sinn des Lebens nach und findet die Antwort im idealen Streben des Menschen im Gegensatz zur sinnlichen Lust und Freude. Der Geist, „der Schemen“, der ihm erscheint, führt den Dichter zu Gräbern von Kriegern (Wallenstein, Napoleon), von Liebenden (Petrarca und Laura, Romeo und Julia), von Poeten (Tasso, Byron), um ihn zu überzeugen, dass die Menschen an Idealen scheitern müssen. Der Dichter durchschaut die Absicht des bösen Dämons und erinnert an die Staatsmänner der neuesten Zeit, an namenlose selige Liebespaare, an glückliche Dichter (Shakespeare, Schiller). Die Vision einer rohen, ausschließlich materiellen Werten ergebenen Welt liefert einen Kontrast zum Bekenntnis des Dichters zum Idealismus, zum „hohen Streben“, das nach „des Weges Mühn“ in eine bessere Zukunft führen wird. Der bedeutende Erfolg dieses Versepos ist seinem aktualisierenden Gehalt (Napoleon, Josef II., Byron u. a.) und dem flüssigen Vers und Reim zuzurechnen.