Peter Härtling: Eine Frau
Der Roman beschreibt das Leben von Katharina Wüllner (später als Perchtmann verheiratet), die im Jahr 1902 geboren ist. Die Geschichte spielt in Klotzsche (in der Nähe von Dresden), später in Prag, Brünn und Stuttgart. Der Roman hat drei Hauptteile, die weiter in Kapitel geteilt werden. Die Geschichte wird in Er-Form chronologisch erzählt. Eingeflochten werden auch Briefe und Notizen aus Katarinas Tagebuch (in Ich-Form), die Geschichte wird damit zwar teilweise unterbrochen, aber diese Zitate bringen einen besseren Einblick in Katharinas Leben und ihre Erlebnisse. Einige Male kommen Szenen vor, in denen Katharina vor dem Spiegel steht und sich anschaut. Es wird beschrieben, wie sie aussieht und wie sich ihr Aussehen mit den Jahren verändert.
Katharina Wüllner wurde im Jahr 1902 in eine jüdische Familie geboren. Ihre Mutter hieß Susanne, ihr Vater Georg war Fabrikant, aber sein Betrieb ging wegen der Wirtschaftskrise bankrott und er musste das Haus und den Betrieb verkaufen. Kurz danach hat er einen Handel mit Vogelfutter eingerichtet. Katharina hatte noch drei Geschwister – Dieter, Ernst und die Schwester Elle, die bei einem Autounfall umgekommen ist. Eine andere wichtige Figur ist Gutsi, ihre Kinderfrau. Der erste Teil, der Katharinas Jugend bis zu ihrer Hochzeit beschreibt, wirkt wie ein Mädchenroman – der Leser erlebt mit der fünfzehnjährigen Katharina auch ihre erste Liebe, die für sie allerdings eine große Enttäuschung war.
Im Jahre 1923 hat Katharina Ferdinand Perchtmann geheiratet, den sie in Karlsbad kennenlernte und sie ist mit ihm nach Prag gezogen. Mit Ferdinand hatte sie vier Kinder – die Zwillinge, Peter und Paul und zwei Töchter, Camilla und Annamaria. Ihre Ehe war trotzdem nicht problemlos: Nach einigen Jahren entdeckte sie, dass Ferdinand eine Geliebte hatte.
Ein wichtiges Thema im Roman ist der NS-Staat und der zweite Weltkrieg. Vor allem wird die Angst der Juden geschildert. Katharinas Onkel hat sich deswegen getötet. Peter und Paul werden Piloten, auch Ferdinand und Ernst werden kämpfen. Im Jahr 1943 erfährt Katharina, dass ihr Mann „für Volk und Vaterland“ gefallen ist. Einige Woche später stirbt auch Paul. Wegen ihrer jüdischen Herkunft, müssen sich Katharina und Susanne Wüllner verstecken und eine neue Identität aufnehmen. Schließlich müssen Katharina, ihre Mutter Susanne, Annamaria und Gutsi fliehen. Katharina trifft später Werner Roßmann, der zu einer weiteren großen Liebe ihres Lebens geworden ist. Leider hat er sie bald verlassen.
Nach dem Krieg lebt Katharina in Stuttgart. Sie arbeitet in einer Fabrik, später als Sekretärin. Ihre Tochter Camilla ist schon ein paar Jahre verheiratet. Von Annamaria bekommt sie den Enkel Achim, der bei Katharina lebt. Katharina trifft einen anderen Mann – Ferdinand Novotny. Auch Peter ist nach dem Krieg in Deutschland geblieben und hat Philologie studiert.
Am Ende hat Katharina zwar eine Lungenentzündung überlebt, aber ihr Zustand ist nicht gut. Das letzte Kapitel bildet ein Brief von Katharina an Camilla. Katharina berichtet ihrer Tochter über ihre Gesundheit und bittet um Geld, damit sie in ein Altersheim ziehen kann. (Studentische Arbeit)