Max Zweig: Die Marranen

Schauspiel in 3 Akten
Jahr der Publikation
1938
Verlag
Selbstverlag
Publikationsort
Prag
Gattung
Drama
Bibliographische Daten
Die Marranen. Schauspiel in 3 Akten. Selbstverlag, Prag 1938.
Art der Veröffentlichung
Separate Veröffentlichung

Die Marranen wurden 1937 fertiggestellt. Am Beispiel der Verfolgung und Vernichtung der Juden in Spanien im 15. Jahrhundert macht Zweig die Mechanismen der Judenverfolgung sichtbar, wie sie ähnlich auch in Hitler-Deutschland funktionierten. Eine Lesung des Dramas hörte der Regisseur der Habimah, des jüdischen Theaters in Tel Aviv, Zwi Friedland. Er nahm das Stück sofort mit, um es in Palästina in Übersetzung aufzuführen. Die Truppe verlangte nach der Anwesenheit des Autors bei den Proben; Max Zweig fuhr deshalb 1938, kurz nach seinem 46. Geburtstag, nach Tel Aviv. Man kann sagen, dass er versehentlich emigrierte. Die Veränderungen der politischen Verhältnisse verhinderten, dass er 1938 in die Tschechoslowakei zurückkehren konnte.

Während der Arbeit an Die Marranen entdeckte Max Zweig seine persönliche Arbeitsmethode. Er begann, die Dramen ohne jede schriftliche Notiz im Kopf zu gestalten. Erst, wenn ein organisches Ganzes in seinem Kopf vorhanden war, schrieb er es in einem Zug auf: nie weniger als einen Akt, oft das ganze Drama auf einmal. Er sei selbst immer ganz überrascht gewesen, wenn „der Stoff sich selbst in seinem Kopf” geformt hätte, als ob es von ihm unabhängig geschehen würde.

Erst beim Durchlesen setzte er den Verstand als Kontrollorgan ein, wenn ihm etwas nicht gefiel. Max Zweig machte sich nie Skizzen oder Notizen: wenn er etwas vergessen hatte, sei der Einfall eben nicht gut genug gewesen, um im Gedächtnis zu bleiben. (Eva Reichmann)