Herbert Gröger: Allegro
GedichteDie Vielfalt von Themen ist ein Kennzeichen des lyrischen Werkes Grögers. Wie in der Einleitung zu diesem Gedichtsband kommentiert wurde, legte der Dichter sein ganzes Selbst in seine Gedichte. Durch dieses Vorgehen bewältigt er die verschiedensten sowohl alltäglichen als auch sehr ungewöhnlichen Geschehnisse; man findet in dem Band Kontemplation und Eindrücke, welche das Leben in dieser Welt mit sich bringt: von Gedichten, die scheinbar triviale Sachen poetisch behandeln wie z.B. Vlotho, Im September 72, Helgoland, Die Brücke zum Dom bis zu feinsten Kontemplationen über den Sinn des Lebens und Dichtens (Dichten, Leben ist …). Sehr wichtig und oft auftauchende Thematik in seinem Werk ist die Religiosität und Gott, in dem der Dichter sehr oft die Antwort auf Frage des Sinnes des Lebens findet (Gedenken und Gebet, Allein die Freude, Am Morgen). Gröger beschäftigt sich aber auch mit der Thematik der Vergangenheitsbewältigung. Die Vertreibung aus den Sudeten und seine Kindheit sind seine prägenden Themen. Gleichzeitig erinnert er sich mit Liebe an die frühere Zeit in seiner Heimat. (Gelöbnis der Vertriebenen; Liebe alte, kleine Stadt). Wenngleich in diesem Werk eher sporadisch behandelt, äußert sich Gröger auch zum aktuellen Geschehen in der Welt. Diese Themen sind allerdings wichtiger für seinen zweiten Lyrikband. Analog zu der Vielfältigkeit der Themen gestaltet sich auch seine Dichtungstechnik als sehr abwechslungsreich. Seine Formen reichen vom streng aufgebauten Sonett (Gerechtigkeit schafft Frieden; Fata Morgana) bis zu Gedichten in sehr unregelmäßiger Form (Bar – Anzeige, Aus ungeschriebenen Romanen).
Martin Lišaník