Oskar Bendiener: Der Unbekannte

Schauspiel in einem Akt
Unvollendet
Jahr der Publikation
1908
Verlag
Verlag von Dr. O. F. Eirich
Publikationsort
Wien
Gattung
Drama
Bibliographische Daten
Der Unbekannte. Schauspiel in einem Akt. Verlag von Dr. O. F. Eirich, Wien 1908.
Art der Veröffentlichung
Separate Veröffentlichung

Die Heldin des Einakters Der Unbekannte hat, im Gegensatz zu ihrer leichtsinningen Freundin, das erste Mal ihren Mann verraten. Ihr Geliebter trifft sie in ihrer Wohnung um für immer Abschied zu nehmen. Jeanne erschrickt und bereut ihr Vergehen in dem Moment, als ihr das Objekt ihrer Leidenschaft eintausend „Frank“ als Abschiedsgeschenk geben will. Tief verletzt weist sie ihn aus der Wohnung. Unmittelbar danach kommt die Polizei, die den Geliebten, den eigentlichen Unbekannten, wegen Geldfälschung verfolgt. Jeanne fürchtet, dass ihre Untreue dadurch zu Tage kommt und versucht, einen der Polizisten, der sie in ihrer Wohnung überwacht, zu verführen, damit er ihr Geheimnis nicht verrät. „Einen Geliebten oder zwei, wie? ist’s nicht gleich?...“ In dem Moment kehrt der zweite Polizist mit der Nachricht zurück, dass der Verdacht nicht bestätigt wurde und entschuldigt sich. Jeannes Ehe ist gerettet, sie selbst hat jedoch ihre Würde verloren. Ihre Untreue hat sie mit echter Liebe entschuldigt, aber als sie sie verloren hat, war sie entschlossen, den Schein ihrer Ehe um jeden Preis zu verteidigen. Die Dialoge sind geschickt geschrieben und dank dem Hauptthema des Stückes - der Selbstachtung der Heldin - steht der Einakter über dem Durchschnitt.