Marie von Ebner-Eschenbach: Krambambuli


Unvollendet
Jahr der Publikation
1883
Verlag
Paetel-Verlag
Publikationsort
Berlin
Gattung
Kürzere Prosa (Novelle, Erzählung usw.)
Bibliographische Daten
Dorf- und Schloßgeschichten (Der Kreisphysikus, Jakob Szela, Krambambuli, Die Resel, Die Poesie des Unbewußten). Paetel, Berlin 1883.
Art der Veröffentlichung
Separate Veröffentlichung

Die Erzählung „Krambambuli“ handelt von einem überaus treuen Hund. Revierjäger Hopp trifft eines Tages im Wirtshaus einen arbeitslosen Forstgehilfen, der einen Hund bei sich hat, der den Namen Krambambuli trägt und an dem Hopp sofort Gefallen findet. Er kauft ihn für zwölf Flaschen Kirschbranntwein dem Forstgehilfen ab. Die folgenden zwei Monate wehrt sich der Hund heftig gegen den Besitzerwechsel, gibt sich dann aber geschlagen und wird für Hopp zu einem Gefährten, den er innig liebt. Zu der Zeit treibt in den Wäldern des Grafen eine Bande Wildschützen ihr Unwesen, deren Anführer der „Gelbe“ genannt wird. Eines Morgens wird der Oberförster ermordet im Lindenrondell aufgefunden, nachdem er tags zuvor, ein paar Frauen und Kinder, die dort Zweige gesammelt hatten, grausam bestraft hatte. Als Hopp ihn mit Krambambuli entdeckt, reagiert der Hund eigenartig aufgeregt. Hopp kommt daraufhin ein Verdacht, den er aber mit niemandem teilt. Als er einmal mit Krambambuli auf dem Heimweg durch den Wald ist, kommt er in der Nähe des Lindenrondells vorbei und trifft dort auf den „Gelben“. Beide versuchen, den anderen zu erschießen und bei beiden misslingt das beim ersten Mal. Daraufhin versuchen sie jeweils, Krambambuli zu sich zu locken. Letztendlich kriecht der Hund zu dem „Gelben“, seinem alten Herrn. Die beiden Männer versuchen erneut, sich gegenseitig zu erschießen und diesmal gelingt es Hopp, da der „Gelbe“ kurz von Krambambuli abgelenkt wurde. Hopp bringt es allerdings nicht übers Herz, auch den Hund zu erschießen und dieser streunt fortan allein durch die Gegend. Eines Abends meint Hopp, ihn am Waldrand zu sehen und beschließt, ihn am nächsten Morgen wieder zu sich zu holen, doch als er die Haustür öffnet, liegt Krambambuli tot auf der Schwelle.

Miriam Philipp (Praktikantin)