Emil Hadina: Caroline, die Dame Luzifer
Roman einer Romantikerin- Jahr der Publikation
- 1952
- Verlag
- Das Bergland-Buch
- Publikationsort
- Salzburg
- Gattung
- Roman
- Bibliographische Daten
- Caroline, die Dame Luzifer. Roman einer Romantikerin. Das Bergland-Buch, Salzburg 1952.
- Art der Veröffentlichung
- Separate Veröffentlichung
Dieses Buch ist eigentlich eine kurze selektive Biographie von Caroline Schlegel Schelling bzw. Böhmer, einer frühromantischen Schriftstellerin. Das Buch ist in sechs chronologische Teile gegliedert. Emil Hadina zeigt diese Autorin als eine belesene, intelligente und in der Gesellschaft beliebte Frau, aber ebenso als eine sorgsame Mutter, die aber auch den Spitznamen Dame Luzifer trägt, der von Friedrich Schiller stammt. Die Begründung der abfälligen Bezeichnung liegt darin, dass Caroline Schlegel Schelling eine schicksalhafte Frau für mehrere Männer war.
Im ersten Teil reist Caroline Böhmer nach Göttingen, um ihre Eltern zu besuchen und ihre große Liebe (Friedrich Tatter) zu sehen. Nach einem emotionalen Treffen mit Tatter kehrt sie wieder nach Hause zurück und erfährt, dass ihr Ehemann am Sterbebett liegt. Im zweiten Teil, nach circa drei Jahren, ist die Witwe Caroline mit ihrer Tochter Gustel bei ihrem Bruder in Marburg. Hier denkt sie viel an Tatter zurück, schreibt Briefe an ihre Freunde und setzt ihr reiches gesellschaftliches Leben fort, das nur durch den Tod ihres Vaters gestört wird.
Im dritten Teil lebt Caroline mit ihrer Tochter in Mainz, wo beide Freunde (das Ehepaar Forster) besuchen. Caroline hat mit Herrn Forster eine Liebesbeziehung. Alles wird verkompliziert durch zahlreiche Unruhen wegen der Koalitionskriege, weil Forster auch mit Franzosen konspiriert. Vor dem Hintergrund des Krieges zerbricht auch die Liebesbeziehung und Caroline sucht Trost bei einem anderen Mann.
Im vierten Teil verbringt Caroline viel Zeit mit ihrem neuen Geliebten. Aber der Krieg bricht bald aus. Jean Baptiste fordert sie auf, mit ihm nach Frankreich zu fahren, aber Caroline lehnt ab. Frankreich ist für sie ein fremdes Land und sie möchte lieber mit Gustel nach Göttingen fahren. Sie wird jedoch in der Festung Königstein festgehalten und gefangen genommen. Sie wird erst nach persönlicher Fürsprache von Schlegel aus dem Gefängnis entlassen. Er kehrt dann an die Universität zurück und Caroline geht mit ihrer Mutter im Jahr 1795 ins Asyl nach Braunschweig. Ihr Bruder fiel in den Rhein. Am Ende des Kapitels kehrt Schlegel zu Caroline zurück. Er bereitet die Produktion von Romeo und Julia vor und Caroline hilft ihm beim Übersetzen von Texten.
Zu Beginn des fünften Kapitels (im Juli 1796) heiratet Caroline Schlegel. Dann ziehen sie nach Jena, wo Schlegel eine Professur an der Universität annimmt. Ihr neues Zuhause wird zu einem Treffpunkt für viele Gelehrte der damaligen Zeit, z.. B. Goethe, Schiller, Herder oder Fichte. Die Gebrüder Schlegel gründen die Zeitschrift Athenäum, für die Caroline den Namen erfand. Kurz darauf schließt sich ein 23-jähriger Professor für Philosophie, Schelling, der Gruppe der Gelehrten an.
Zu Beginn des sechsten Kapitels ist bereits ein Jahr nach Schellings Beitreten der Gruppe vergangen. Das vergangene Jahr war sehr ereignisreich, Schlegel war weit weg und hielt zum Beispiel Vorträge in Berlin. Die ganze Zeit über war ihr Haus ein Treffpunkt für die Gemeinschaft von Gelehrten. Zu Weihnachten (zu Beginn des sechsten Kapitels) ist Gustel traurig, weil sie sich in Schelling verliebt hat. Caroline und ihr Mann versuchen diese Situation zu lösen. Caroline hat die Idee, Gustel zu ihren Freunden nach Dresden zu schicken. Gustel ist traurig, geht aber schließlich. Mit ihrer Abwesenheit kommen Caroline und ihr Ehemann schlecht zurecht. Die Situation wird von anderen Problemen (z. B. dem Streit zwischen den Schlegel-Brüdern) überschattet. Ein Jahr später kehrt Gustel nach Hause zurück, aber die Harmonie wird durch Carolines Sturz von der Treppe gestört. Trotz ihres fehlenden Lebenswillen, erholt sie sich. Auf Anraten eines Arztes macht sie einen Zwischenstopp in Bamberg auf ihrer Reise nach Bad Bocklet bei Kissingen. Gustel erkrankt auf dieser Reise und stirbt am 12. Juli 1800.
(Johana Anna Štekerová, Studentin)