Marie von Ebner-Eschenbach: Der gute Mond
- Jahr der Publikation
- 1886
- Verlag
- Paetel
- Publikationsort
- Berlin
- Gattung
- Kürzere Prosa (Novelle, Erzählung usw.)
- Bibliographische Daten
- Neue Dorf- und Schloßgeschichten (Die Unverstandene auf dem Dorfe, Er laßt die Hand küssen, Der gute Mond). Paetel, Berlin 1886.
- Art der Veröffentlichung
- Separate Veröffentlichung
Die Erzählung „Der gute Mond“ ist 1886 im Buch „Neue Dorf-und Schlossgeschichten“ erschienen. Ein paar Freunde treffen zusammen und sie erinnern sich an ihren verstorbenen Freund, den sie „den guten Mond“ nannten. Mond, weil er diese Karte sehr oft während ihrer Tarockspiele in die Hand bekam und guter, weil er mehr an andere Menschen als an sich selbst dachte. Sein wirklicher Name war Franz Edler von Bauer. Er besaß einen Bauernhof, den er sehr gut bis zu seinem Alter verwaltete, aber als er älter wurde, verkaufte er die Besitzung und zog in die Stadt, wo er bald starb.
Dieser Franz hatte einen Vetter, der auch Franz hieß und die beiden sahen sich ähnlich. Die Eltern von Franz starben früh und er musste sich um seine Wirtschaft selbst kümmern. Bei dem Vetter ging es anders, seine Eltern verzogen ihn und sie vergönnten ihm alles, was er wollte. Er war sehr unpraktisch, schrieb gern Gedichte, aber er wusste nichts darüber, wie er seine Wirtschaft verwalten sollte. Als er 25 Jahre alt war, starben seine Eltern und er hatte keine Lebenserfahrungen. Franz kümmerte sich um ihn und seine Wirtschaft in Siebenbürgen. Der Vetter war sehr beliebt bei Frauen, aber er war immer unentschlossen und wechselte die Mädchen sehr oft. Später begann er sich mit einer hochgebildeten Frau Aglaja zu treffen. Sie führten Gespräche über Kultur und Literatur und Franz hatte keine Ahnung, worüber sie sprachen.
Wegen seiner Nervenkrankheit wurde der Vetter für drei Wochen in einen Kurort geschickt. Eines Tages bekam Franz einen Brief von seinem Vetter, in dem stand, er habe sich hier in ein junges adeliges Mädchen verliebt und plane die Hochzeit mit diesem Mädchen. Aglaja durfte davon nichts erfahren. Es gab nur ein Problem, das Mädchen, das Alma hieß, sollte kein Geld bekommen, denn ihre Tante verschrieb ihr Gut einem Kloster. Der Vetter kam aus dem Kurort nach Hause zurück, und bald sollte die Hochzeit auf dem Gut der alten Tante gefeiert werden. Der Vetter überlegte es sich aber im letzten Moment anders und bat Franz, dem Mädchen mitzuteilen, dass er nicht kommen werde. Franz ärgerte sich zuerst darüber, aber begab sich auf den Weg, um die Hochzeit noch rechtzeitig absagen zu können. Als er auf den Ort kam, war alles schon zur Hochzeit vorbereitet und viele Menschen empfingen ihn als Bräutigam. Franz teilte der Tante die Nachricht von seinem Vetter mit. Sie kam mit der Idee, Franz solle ihre Nichte selbst heiraten. Als Franz das junge Mädchen sah, verliebte er sich in sie. Sie war jung und stand unter dem ständigen Einfluss ihrer Tante und konnte ihre Meinung nicht laut sagen. Sie war daran gewohnt, dass sie immer das tat, was ihr ihre Tante befahl. Nach der Hochzeit wollte Franz, dass seine Frau manchmal auch ihre eigene Meinung äußerte.
Später zogen Franz und Alma in Franzems Heimat. Inzwischen fuhr der Vetter vom Hof weg, aber niemand wusste, wohin. Später wurde er in einem Duell verletz und zurück in die Heimat transportiert. Franz und Alma kümmerten sich um ihn. Nach der Heilung besuchte der Vetter sie oft in ihrem Haus. Franz wurde eifersüchtig, weil er glaubte, Alma liebe seinen Vetter immer noch. Alma sprach mit dem Vetter ganz frei ohne Verschämtheit und als er etwas sagte, was ihr nicht gefiel, widersprach sie ihm sogar.
Eines Tages kam es in den Wirtschaftsgebäuden zu einem Brand. Franz und sein Vetter liefen mit den Feuerspritzen zum Feuer, um zu helfen. Alma folgte ihnen. Der Vetter lief ins Haus hinein und plötzlich brach eine Wand zusammen. Franz eilte hin, um ihm zu helfen. Alma sah das und wollte hinter ihrem Mann laufen, aber in diesem Moment wurde sie von einem Pferd am Kopf verletz und fiel in Ohnmacht. Franz ließ den Arzt rufen. Der Arzt gab ihnen keine Hoffnung auf ihre Heilung. Franz war immer noch eifersüchtig, er dachte, sie lief ins Feuer wegen des Vetters, und versprach sich, wenn Alma wieder gesund werden sollte, sie freizugeben. Als sie wieder wach war, stellte er fest, dass sie aus Sorge und Liebe zu ihm ins brennende Haus hineinlief. Kurz darauf starb sie in seinen Armen.
(Tereza Sisrová - Studentin)