Adolf Brecher: Die Psalmen metrisch übersetzt
1.
Die 1864 bei Braumüller in Wien hrsg. Übersetzung der Psalmen entstand unter dem Einfluss seines Vaters Gideon Brecher (1797-1873). In der Vorrede klärt der Verfasser über sein Vorhaben auf, die Psalmen in einer gefälligen, auch nicht bibelfeste Leser anregenden Form zugänglich zu machen. Die Kritik lobte die „Gewandtheit“ der Übertragung und bemerkte, dass sie „wortgetreu und doch fließend, sinngemäß und doch beweglich, oft schwungvoll“ sei. (laut Lexikon deutsch-jüdischer Autoren. Band 4., München 1996).
2.
Die Notwendigkeit, eine neue Psalmenübersetzung zu schaffen, obwohl diese seit Mendelssohn bereits vielfach zum Gegenstand von Übertragungen gemacht wurden, begründet Brecher mit dieser Doppelaufgabe: Er will die für die hebräische Poesie charakteristische Eigentümlichkeit, nämlich den Parallelismus der Verse, die besondere Gliederung derselben in zwei oder mehrere korrespondierende Teile in eine demgemäße deutsche Poesie übertragen. Der Gefahr, daß durch diese Poesie eher Nachdichtungen und Paraphrasierungen resultieren, will er durch eine starke Annäherung an das hebräische Original entgegentreten.
Der vorliegende Kleinoktavband ist kartoniert, aber die Qualität der Fadenheftung hat ein Auseinanderbrechen der Bindung bis jetzt verhindert. Gedruckt ist, wie zu jener Zeit üblich, in Fraktur. Brecher hält sich konsequent an die kolometrische Darstellung, wie oben wiedergegebene Wortstimme zeigt. Verszahlen stehen in der Marginalie. Kommentare oder sprachliche Anmerkungen sind nicht beigegeben. Eine nichtjüdische Übersetzung, die Brecher ausdrücklich belobigt, ist übrigens die von Julius Hammer.
Brecher, Adolf. In: Bibelpedia [online]. Karlsruhe : Simon Birnbaum, 2008- poslední aktualizace 6. listopadu 2013 13:01 [cit. 2013-10-21]. Dostupný z: http://www.bibelpedia.com/index.php?title=Brecher,_Adolf.