Adolf Brecher


Pseudonym
Ritter Kax der Unerschöpfliche
Geburtsdaten
04.04.1831
Proßnitz
Sterbedaten
13.04.1894
Olmütz

Verbindungen
Paul Engelmann
Moritz Hartmann

Adolf Brecher stammte aus einer bedeutenden jüdischen Familie aus Prossnitz. Ebenso wie sein Vater Gideon Brecher (1797-1873), der Arzt und Literat war, beschäftigte er sich sein Leben lang mit judaistischen Studien. Der hochgeachtete Orientalist Moritz Steinschneider (1816-1907) war sein Cousin und der Architekt, Philosoph und Freund von Wittgenstein Paul Engelmann (1891-1965) sein Enkel. Das Gymnasium besuchte Adolf Brecher in Pressburg und Prag. Danach widmete er sich dem Talmud und schließlich studierte er Medizin in Nikolsburg und Prag.

Seit dem Jahr 1859 lebte er in Olmütz, wo er bald zu einem der gefragtesten Ärzte wurde. Neben seiner Arztpraxis nahm er aktiv am öffentlichen Leben teil. Er wurde als Stellvertreter des Vorstands der Israelitischen Kultusgemeinde tätig, an deren Gründung er sich beteiligte. Brecher wurde auch als Poet, Literat und Übersetzer bekannt. Als sehr gelungen gelten die Übersetzungen der Poesie des ungarischen Dichters Sándor Petőfi (1823-1849), der Gedichte von Jaroslav Vrchlický aus dem Tschechischen und die Übersetzung von Psalmen aus dem Hebräischen (Die Psalmen metrisch übersetzt, 1864). Seine heiteren Scherzgedichte füllen Sammelbände. Zu den bekanntesten zählen: Bunter Kram, 1888; In müßigen Stunden, 1890 und Im Schaukelstuhl, 1891. Er beteiligte sich an der Herausgabe der humoristischen Zeitschriften Berliner Wespen und Humoristisches Deutschland.

Werke

Jahr der Publikation
Die Psalmen metrisch übersetzt 1864
Concordantiae nominum proprium, quae in libris continentur, inchoata et ad librum Jeremiae producta, finita demum a filio Adph. Brecher. 1876
Hochzeitscarmen zur Feier der Silbernen Hochzeit des Herrn Leopold und der Frau Fanny Engelmann am 20. November 1878. 1878
Die vier Jahreszeiten, Aus Ovids Metamorphosen I 1878
Schlaraffiana 1884
Bunter Kram 1888
In müßigen Stunden 1890
Im Schaukelstuhl 1891

Forschungsliteratur

Lexikon deutsch-jüdischer Autoren. Band 4., München 1996
Lexikon deutschmährischer Autoren. Univerzita Palackého v Olomouci, Olomouc 2003.
Landeszeitung der Deutschen in Böhmen, Mähren und Schlesien. Prag
Moravia. Eine Monatsschrift für Literatur und Heimatskunde. W. Müller (Hg). Olmütz