Engelbert Adam: Bettel-Anderl


Unvollendet
Jahr der Publikation
1893
Gattung
Drama
Bibliographische Daten
Bettel-Anderl. 1893.
Art der Veröffentlichung
Separate Veröffentlichung

Das Stück hieß s Ehrenamt, wurde jedoch eher unter dem Titel Bettel-Anderl bekannt. Es handelte sich um ein Volksstück mit Gesang (und Tanz) in drei Akten (sechs Bildern).

Die Handlung spielt in einem Gebirgsdorf.

Eine Handlungsangabe aus der zeitgenössischen Presse: „Der Bettel-Anderl ist ein vom Schicksal schwer heimgesuchter Mensch. Die Stimme des Volkes bezeichnete ihn als Brandstifter des Anmüller’schen Anwesens, wofür er schwer büßen musste. Ausgestoßen aus der menschlichen Gesellschaft, denn er hat ja die Grundpfeiler derselben, Religion, Sitte und Gesetz missachtet, treibt es ihm ruhelos umher, bis er eines Tages zum Sohn des Anmüller, welcher inzwischen zum Bürgermeister gewählt wurde und der, wie sein Vater ihn nicht für den Brandstifter hielt, kam. In dem neuen Bürgermeister regte sich beim Anblick des Bettel-Anderl, auf dessen gramdurchfurchten Antlitze man die Seelenqualen ablesen konnte, das edelste Gefühl des menschlichen Herzens, die Dankbarkeit. Er versprach ihm Aufnahme in seinem Hause bis zu seinem Lebensende, nachdem er viele Jahre bei seinem Vater bedienstet war und als Entschädigung für all‘ das Ungemach, das er unschuldig erlitten. Eines Tages kam der Pfarrer des Ortes, um ihm mitzuteilen, dass eine Frau auf dem Sterbebette bekannte, dass sie den Brand beim Anmüller gelegt hatte. Kaum waren diese Worte aus dem Munde des Pfarrers verklungen, als der Bettel-Anderl die Augen für immer schloss. Dies war sein Ehrentag, rein vor Gott und der Welt.“ (In: Wiener Theater-Zeitung. 1. Jänner 1894, Nr. 1, XVII. Jahrgang, S. 4.)