Max Zweig: Die deutsche Bartholomäusnacht


Jahr der Publikation
1989
Verlag
Scaneg
Publikationsort
München
Gattung
Drama
Bibliographische Daten
Die deutsche Bartholomäusnacht. Scaneg, München 1989.
Art der Veröffentlichung
Separate Veröffentlichung

Ein für Zweig sehr ungewöhnliches Drama. Das Stück hat den Verrat Hitlers an seinem früheren Kameraden Röhm zum Inhalt, ein Mord, der für Zweig 1940 zu den übelsten Taten Hitlers zählt. Während in allen Dramen Zweigs Menschen mit hohen Idealen auftreten, fehlen hier die Ideale gänzlich. Dies entspricht der Sichtweise des Autors 1940: Während allen anderen Taten Hitlers ein - wenn auch teilweise menschenverachtendes - Ideal zu Grunde gelegen hätte, handelte es sich in diesem Fall um eiskalten, berechnenden Mord. Die Sprache und die Beschreibung des Bühnenbildes des Dramas tendieren ins Expressionistische, die Figurenzeichnung ist teilweise grotesk. Zweig wollte nicht Wirklichkeit, sondern eine zynische Karikatur abbilden. Nach 1945, als alle Nachrichten über Hitlers Taten ins Ausland drangen, versuchte Zweig mehrfach, das Stück umzuschreiben, da seine Gedanken von 1940 der neuen Wirklichkeit nicht mehr standhielten. Das Drama wurde nie aufgeführt.