Max Zweig: Dramen Bd. 2: Der Moloch /Die deutsche Bartholomäusnacht /Ghetto Warschau /Die Verdammten /Aufruhr des Herzens
Die Dritte-Reich-DramenMax Zweig, Werke in Einzelbänden. Hg. von Eva Reichmann. Igel Verlag Literatur, Paderborn und Oldenburg 1997 bis 2002.
Die Bände 1-5 (unter Mitarbeit von Armin A. Wallas) enthalten die Dramen.
Mit Ghetto Warschau wandte sich Zweig 1947 wieder der Aufarbeitung aktueller Themen zu. Zweigs Stück ist die einzige brauchbare Dramatisierung des Aufstandes im Warschauer Ghetto und wurde deshalb auch zum Jahrestag 1993 an deutschen Bühnen wieder aufgeführt. Das darin dargestellte kämpferische Judentum verbindet dieses Stück thematisch mit Davidia oder Saul. Das Drama endet mit dem Ausruf des letzten überlebenden Juden: „Sucht mich in Zion!” Die Uraufführung erlebte das Stück jedoch in Übersetzung 1949 in Finnland, wo es in Tampere und Helsinki aufgeführt wurde.
Die Verdammten entstand 1951 und hat das Weiterleben der faschistischen Ideologie in Deutschland nach Kriegsende anhand einer dramatischen Familiengeschichte zum Thema
Aufruhr des Herzens entstand 1956 und schildert das Schicksal einer jüdischen Familie aus dem Bildungsbürgertum in Holland zur Zeit der Judenverfolgung. Im Mittelpunkt steht der Aufstand der Bewohner Amsterdams gegen die Deportation von Juden am 29. April 1943. Durch die Vermittlung von Max Brod wäre das Stück fast in einen deutschen Verlag gelangt - jedoch sah der Verlag keine Chance, gegen die Aufführung von Das Tagebuch der Anne Frank in Konkurrenz zu treten. Zwar wurde Zweigs Stück bescheinigt, dramatisch das Bessere zu sein, die Marktbedingungen sprachen jedoch gegen eine Aufführung.