Leo Slezak: Mein lieber Bub
Briefe eines besorgten Vaters- Jahr der Publikation
- 1966
- Verlag
- R. Piper & Co
- Publikationsort
- München
- Gattung
- Biographie/Autobiographisches (Tagebuch, Memoiren…)
- Bibliographische Daten
- Mein lieber Bub. Briefe eines besorgten Vaters. Hg. v. Walter Slezak, R. Piper & Co, München 1966.
- Art der Veröffentlichung
- Separate Veröffentlichung
Über 2000 Briefe hat Slezak in den Jahren 1934 bis 1946 nach Amerika geschrieben, die niemals zur Veröffentlichung gedacht waren und die häufig auf abenteuerliche Weise in die Neue Welt gelangten. Neben die väterliche Sorge treten in diesen Briefen Stellungnahmen zum Zeitgeschehen, wobei selbstverständlich nur verdeckt formuliert werden konnte. So erscheint Hitler als „Wastl“ oder „Oberförster“ und die Herrschaft der Nationalsozialisten unter dem Decknamen „Ali (und die vierzig Räuber“). Einige Interpreten der Zeitgeschichte glauben in den Briefen und späten Schriften faschistoide Züge feststellen zu können, da Slezak etwa darauf verweist, dass unter Mussolini mehr Ordnung in Italien zu beobachten sei; dabei wird übersehen, dass derartige Formulierungen durchaus zeittypischen Charakter haben und kaum Rückschlüsse auf die Weltsicht des Verfassers zulassen. Die Briefe sind auch Ausdruck einer schmerzlichen Freude, die Slezak in dem Satz zusammenfasst: „Ich danke meinem Herrgott, daß Du drüben bist. Wärst Du da, hätten wir Dich nicht mehr.“ 1966 hat Walter Slezak eine Auswahl dieser Briefe veröffentlicht; sie vermitteln einen guten Eindruck, wie die NS-Diktatur auf die alternde Generation wirkte.