Ilse Weber


Pseudonym
Ilse Herlinger (roz./geb.)
Geburtsdaten
11.01.1903
Witkowitz
Sterbedaten
06.10.1944
Auschwitz

Verbindungen
Ruth Elias

Ilse Weber lebte mit ihrem Gatten und zwei Söhnen in Ostrau; 1939 zog die Familie nach Prag um. Ilse Weber wurde im Februar 1942 mit ihrer Familie in das "Ghetto" Theresienstadt deportiert, wo sie als Krankenschwester wirkte und sich der Betreuung der internierten jüdischen Kinder widmete. Mit einem der letzten Osttransporte wurde sie mit ihrem jüngeren Sohn Tommy nach Auschwitz gebracht, wo sich ihre Spur verliert.

Ilse Weber schrieb Märchen und Gedichte für Kinder und für den Ostrauer Rundfunk. Das Erlebnis der Internierung in Theresienstadt brachte ihrem Werk eine künstlerische und gedankliche Reife. Viele von ihren volksliedhaften Gedichten (die teilweise vertont sind) waren im Ghetto in einem großen Kreis verbreitet, wobei die Autorin anonym blieb - die Leute verstanden die Gedichte als eine gewisse "Theresienstädter Folklore". Der erhaltene Teil ihres Werkes wurde erst im Jahre 1978 unter dem Titel Theresienstadt veröffentlicht.

Werke

Jahr der Publikation
Das Trittrollerwettrennen und andere Erzählungen 1927
Märchen 1928
Die Geschichten um Mendel Rosenbusch 1929
Theresienstadt 1978
In deinen Mauern wohnt das Leid 1991
Wann wohl das Leid ein Ende hat: Briefe und Gedichte aus Theresienstadt 2008
Nedokončené verše 2009
Kdy skončí naše utrpení 2012
Dobrodinec Báruch 2015

Forschungsliteratur

Wann wohl das Leid ein Ende hat: Briefe und Gedichte aus Theresienstadt. Hrsg. von Ulrike Migdal. Hanser, München 2008.
Václavek, Ludvík: Terezínské básně Ilsy Weberové. Terezínské listy Nr. 5 (1975), S. 26-34.
Svátek, Josef: Ostravská spisovatelka Ilse Weberová, bojovnice proti fašismu. Časopis Slezského muzea. B, Vědy historické. 39, č. 1, (1990,) s. 53-59.

Links

Enthüllung einer Gedenktafel in Ostrava
I. W. auf der Website der Gedenkstätte Theresienstadt
Digitalisierte Maschinenschriften der Gedichte von I. W. auf der Website des Jüdischen Museums in Prag