Vacano ist während einer Durchreise seiner Eltern zufällig in Nordmähren in Mährisch-Schönberg im Hause Nr. 253 auf dem damaligen Eichelbrennerplatz geboren. Sein Vater war ein österreichischer Katastral-Oberinspektor für Galizien und Bukowina. Vacano lebte als Kind in Galizien, zuerst bekam er seine Ausbildung in einem Kapuzinerkloster, bald wollte er auch Kapuziner werden. Diesem Ziel folgte er während seiner Gymnasialzeit im jeweiligen elterlichen Wohnorten Prag, Königgrätz und Lemberg. In Königgrätz lernte er auch die Theatertruppe Josef Kajetán Tyls kennen. Nachdem er aus Lemberg nach der bestandenen Reifeprüfung eine Reise in einen Teil des jetzigen Rumäniens unternommen hatte, warf der Besuch eines Zirkus alle bisherigen Pläne über den Haufen: er ging zum Zirkus Guasso, wo er als Seiltänzer und sogar - nach dem Muster des berühmten Artisten Olmar Kingsley als ein Kunstreiter unter den Künstlernamen Milo Vanozza, Miss Ella und Louisa Sanguemetto auftrat. Seine Salti auf ungesatteltem Pferde verschafften ihm Engagements bei den angesehensten Truppen. Mit ihnen zog er durch Ungarn, Polen, die Türkei, Russland und Italien. Erfolge hatte er damals vor allem beim Männerpublikum. Während dieser Wanderzeit genoss er wiederholt die Gastfreundschaft wohlhabender Bojaren und Gutsherren und erweiterte auf ihren Schlössern seinen geistigen Gesichtskreis.
Ruhelos umherschweifend wirkte er seit 1859 auch als Statist am Burgtheater in Wien. Das wüste Leben erschütterte seine Gesundheit. Ende der fünfziger Jahre erkrankte er schwer, 1861 gab er den Beruf auf. Er lebte dann in Österreich, die Sommermonate verbrachte er in Brünn, seit 1866 lebte er in St. Pölten und war kurz mit der italienischen Sängerin Speranza verheiratet. Doch sein reger Geist konnte nicht rasten. Als Rekonvaleszent formte er zunächst nur zum Zeitvertreib Erlebnisse der Vagantenzeit zu einem Roman, der Stellen enthielt, die nicht für fremde Augen bestimmt waren. Allein diese Beschäftigung entschied - wider seinen Willen - den künftigen Beruf. Das sinnliche Werk wurde ohne Wissen des Verfassers doch gedruckt und von einer sensationslüsternen Lesergemeinde verschlungen.
Sein weiteres Schaffen war durch diesen Erfolg beschädigt, weil verschiedene Winkelverleger ihn immer zu weiteren, grellen Schilderungen des Komödiantenlebens zwangen. Der einstige Zirkuskünstler gewann zwar viele Leser, die ernstere Literaturkritik lehnte ihn aber ab. Vor allem Ende der achtziger Jahren nach dem Tode seiner Mutter in St. Pölten, als ihn materielle Sorgen quälten, schien ihm das Los eines Lohnschreibers sogar begehrenswert. Schließlich gewann jedoch sein besseres Ich die Oberhand. Vacano blieb zwar meistens der Liebling breiterer Massen, doch verlieh er manchen Werken, wie z. B. Die Gottesmörder oder Die Heiligen einen würdigen Gehalt. Viele seiner Romane wurden in fremde Sprachen übersetzt und erzielten hohe Auflagen. Manche wurden konfisziert, was die Beliebtheit Vacanos noch erhöhte, wie z. B. der Roman Quitte ou double, in dem die berüchtigte Erzherzogin Sofie - mit vollem Namen genannt - eine nicht sympathische Rolle spielte. Das Buch Blaues Blut verwendet laut der Vorrede Memoiren der bekannten Lola Montez, die Vacano im Jahre 1864 angeblich von ihr in New York zu diesem Zweck bekommen hatte. Den Roman Dornen. Erinnerungen und Ahnungen hat Vacano gemeinsam mit dem Grafen Emmerich Stadion im Herbst 1868 verfasst. Den Wiener Fresken hat man Mangel an Lokalkenntnissen vorgeworfen, dagegen ist den Erinnerungen an die Sängerin Adelina Patti ein gewisser biographischer Wert kaum abzusprechen.
Manche seiner Bücher aus dem Zirkusmilieu waren teilweise von Leopold Sacher-Massoch (1836-1895) und Friedrich Wilhelm Hackländer (1816-1877) beeinflusst, er selbst soll Sacher-Massoch für eine Romangestalt Modell gestanden sein.
Bis zum Tod literarisch tätig, gab er über hundert Bücher heraus. Eine vollständige Aufzählung seiner Werke ist deshalb kaum möglich. Mehrere unvollendete Arbeiten befanden sich noch im Nachlass. Er wirkte als Mitarbeiter an berühmten Zeitschriften, wie z. B. Gartenlaube, Über Land und Meer, Heimgarten, Westermanns Monatshefte, Salon, Neues Blatt, Sorgenlose Stunde“ u. a.
Er übersetzte Werke der tschechischen Literatur von M. A. Šimáček und Alois Jirásek, war befreundet mit dem tschechischen Maler A. Kosárek und mit dem Tiefdruckerfinder K. Klíč. Sogar auf anderen Gebieten als denen der Dichtkunst war Vacano begabt. Er zeichnete gelungene Karikaturen und komponierte mehrere Musikstücke.
Wurzbach schreibt in seinem Österreichischen biographischen Lexikon: „Wenn man alles über Vacano gelesen hat, so fragt man sich: Wo hört die Mythe auf, wo fängt die Wahrheit an?“ Vacano hat sich immer mit einem geheimnisvollen Schleier umhüllt. Man sagt, er selbst ist wie eine Romanfigur durch die Welt gewandelt. In der Deutsch-österreichischen Literaturgeschichte von Nagl-Zeidler-Castle wird er folgendermaßen charakterisiert:
Vacano war ein Talent, das leider nicht zur vollen Reife kam, weil der Dichter nicht genügend Kritik an seinen Werken übte. Mancher Wurf ist ihm gelungen, manches Buch ist infolge des beinahe fabrikmäßigen Schaffens mißraten. Neben schönen poetischen Stellen stößt man an Triviales.
Laut Peter Rosegger sei Vacano zwar eine undefinierbare Persönlichkeit, dabei doch ein lieber, guter Kerl gewesen, in dessen Herzen sich der Heilige und der Hanswurst balgten. (Jiří Veselý, Prag)