Struschka besuchte das Deutsche Gymnasium in Olmütz, studierte dann an der Universität Wien Naturwissenschaften; ab 1873 lehrte er an den Gymnasien in Olmütz, Kremsier, ab 1878 in Brünn. Er wirkte auch als Schulinspektor und veröffentlichte 1889 seine Schrift Über das Schulwesen Kremsiers. 1878 nahm er als Reserveoffizier an dem Feldzug in Bosnien teil - darüber schrieb er in seinem Skizzenbuch Vor Livno und Trebinje (1878, 1904). 1892 gab er das Lehramt auf. Ab 1899 lebte er in Mödling, wo er weiter als Autor von Theaterstücken und Mitarbeiter verschiedener Literatur- und Lokalblätter tätig war. Viele seiner Arbeiten erschienen nur im Selbstverlag oder in kleinen Provinzbuchhandlungen, manche blieben nur Manuskripte.
Seine ersten Publikationen waren landeskundlichen Themen gewidmet: Die Umgebung Mostars (1880), Die Dauergewächse des fürstbischöflichen Schloßgartens in Kremsier (1883), Über einige prähistorische Funde (1884). Seine belletristische Tätigkeit beginnt mit den Lyrikbänden Blüten und Nieten (1886) und In Freud und Leid(1887), denen dann die patriotischen Soldatenlieder Schwarz-Gelb (1888) folgten. Viele seiner Gedichte hat der Autor selbst vertont. Später hat er nur selten Lyrik veröffentlicht - so seine Jubelklänge, die dem 60. Thronbesteigungsjubiläum des Kaisers Franz Josef 1908 gewidmet waren oder das von seiner Erinnerung an seine Heimatstadt motivierte Gedicht Die Olmützer Kunstuhr.
Am produktivsten war Struschka in seiner Bühnendichtung. Seine Vorliebe fürs Theater ergab sich aus seinen Jugenderlebnissen der gut geleiteten Olmützer deutschen Bühne. Seine zahlreichen Lustspiele, Schwänke, Einakter fanden positive Aufnahme bei anspruchslosem Publikum verschiedener Provinzbühnen. Es seien nur einige genannt: die Kleinbürgersatire Die Einquartierung (1889), das 1892 in Brünn uraufgeführte historische Lustspiel Der Herr Gesandte, Die Millionärin (1894), Ein Impromptu (1908). Für seine Posse mit Gesang, Das Beethovenhaus, hat er auch die Musik komponiert. Neben Lustspielen schrieb er auch einige ernste Bühnenstücke - so die patriotische Tragödie Zoraide(1889), die sozialen Dramen Hunger und Liebe(1892) und Ärzte (o.J.) und das Dramolett Geträumt(1905). 1914 beeilte er sich, ein „patriotisches Spiel“ Am Schlachtfeldezu verfassen, das in unbeholfenen Versen allerdings nicht so sehr den „vaterländischen Geist“ zu stärken, als eher die dunklen Seiten des Krieges darzustellen versucht und die Humanität apostrophiert, das Rote Kreuz besingt und die Öffentlichkeit zu Spenden für die Caritas auffordert.
Hermann Struschka wurde in der mährischen Stadt Olmütz geboren. Er besuchte das hiesige deutsche Gymnasium und setzte sein Studium an der Universität in Wien fort. Er widmete sich einer Laufbahn als Gymnasiallehrer in Olmütz, Kremsier und später auch in Brünn. Eine Zeit lang übte er auch den Beruf des Schulinspektors aus, jedoch schlug er dann den Weg des Offiziers ein und nahm an einem bosnischen Feldzug teil.
Diese Erfahrungen spiegeln sich in seinen Werken wider. Er ging nach Mödling (Österreich) und gab das Lehreramt auf, um sich der Rolle als Autor von Theaterstücken und Artikeln hingeben zu können. Er beschränkte sich allerdings nicht nur auf das Drama, sondern sein Werk weist auch eine breite Skala von Prosatexten auf. Der Poesie wandte er sich auch zu, aber nicht in solch einem hohen Maß. Seine Aufmerksamkeit war insbesondere dem Drama gewidmet wegen seiner aus der Jugend stammenden Vorliebe für Bühnendichtung. Zu seinen bekanntesten Werken lassen sich seine Gedichte Jubelklänge(1908), die Novelle Vater und Tochter(1887) oder das 1892 aufgeführte Lustspiel Der Herr Gesandtezählen. Auch gehörte die Archäologie zu seinen Hobbys, die er auf amateurhaftem Niveau beherrschte. Im Alter von 81 Jahren starb Struschka in der Nähe von Wien.
Deutschlands, Österreich-Ungarns und der Schweiz Gelehrte, Künstler und Schriftsteller in Wort und Bild. Bruno Volger Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1908.
EISENBERG, LUDWIG: Das geistige Wien. Künstler-und Schriftsteller-Lexikon. C.Daberkow Verlag, Wien 1893. Bd. l.
GIEBISCH, HANS: Kleines österreichisches Literaturlexikon. Hollinek Verlag, Wien 1948.
MEISTER, OSKAR: Hermann Struschka, ein Olmützer Poet. In: Festgabe für Josef Matzke. Neu-Ulm 1971, S. 32-33.