Johanna Anderka


Geburtsdaten
12.01.1933
Mährisch Ostrau
Sterbedaten
05.08.2022
Ulm

Verbindungen
Vera Lebert-Hinze

Johanna Anderka wurde am 12. Januar 1933 in Mährisch-Ostrau geboren. Hier besuchte sie auch die Volksschule. Im Jahre 1945 floh sie mit ihrer Mutter nach Nordböhmen, kurz darauf kamen sie zurück nach Ostrau, wo sie in einem tschechischen Lager interniert und später vertrieben wurden. Anderka besuchte anschließend in Deutschland die Schule. Seit 1950 lebt sie in Ulm, wo sie lange bei einer Krankenversicherung arbeitete, mittlerweile ist sie in Rente. Die Heimat besuchte sie nach Kriegsende erstmalig im Jahre 1987 und später wiederholte sie diese Besuche mehrmals.

Anderka fing sehr früh an, zu schreiben, publizierte aber erst ab der zweiten Hälfte der 1970er Jahre. Sie schrieb lyrische Prosa, Essays, Bücherrezensionen, aber sie wurde vor allem für ihre Gedichte bekannt. Sie gewann viele Preise und ragte vor allem durch ihre Fähigkeit hervor, bündig einen tiefen und intensiven Inhalt auszudrücken, mit Emotionen und dabei trotzdem rational. In ihren Werken thematisiert sie vor allem ihre Erfahrungen aus dem Zweiten Weltkrieg, den sie als Kind erlebte und die Ereignisse aus der Nachkriegszeit, v.a. den Verlust ihrer Heimat.

Werke

Jahr der Publikation
Ergebnis eines Tages 1977
Herr, halte meine Hände 1979
Heilige Zeit 1980
Zweierlei Dinge 1983
Über die Freude 1983
Für L. 1986
Blaue Wolke meiner Träume 1987
Ich werfe meine Fragen aus 1989
Sprachlos mein Schrei 1991
Mit den Stimmen der Steine 1992
Nachtstadt 1993
Promluvy proti cizotě 1994
Vertauschte Gezeiten 1995
Das Puppenhaus 1996
Ausgefahren die Brücke 1997
... wovon man ausgeht 1998
Bewahrte Landschaft 1999
Silbenhaus. 2000
11. September 2001 2001
Zugeteilte Zeit 2003
Namen geben den Zeichen 2007

Forschungsliteratur

[Anonymus]: Sie wirft Fragen aus. In: Schwäbische Zeitung (29. 3. 1989)
[Anonymus]: Ehrliche Gedichte. Lesung mit Johanna Anderka (Feuilleton). In: Wiesbadener Kurier (7./ 8. 3. 1992).
[Anonymus]: Schuhe für starke Frauen. In: Südwest-Presse.UlmerKulturspiegel (7. 1. 1993).
[Anonymus]: Kein literarisches Verstummen vor Zeitproblematik. In: Hallesches Tagblatt (22. 7. 1993).
[Anonymus]: Resignation und Hoffnung. Ein neuer Gedichtband der Ulmer Autorin Johanna Anderka. In: Südwest-Presse. Ulmer Kulturspiegel (26. 8. 1997).
[Anonymus]: Der Grundton bleibt dunkel. [Über das Buch "Bewahrte Landschaft"]. In: Südwest-Presse. Ulmer Kulturspiegel (12. 5. 1999).
Deutsches Schriftsteller-Lexikon 2003. Ein Who's Who der deutsprachigen Literatur. BDS e. V. 2002, S. 15.
Effert, Gerold: Nachstadt. Buchbesprechung. In: Sudetenland Nr. 1 (1993).
Erdmann, Robert: So viele Fahrten. Rezension. In: Der Literat Nr. 5 (1998)
König, Josef Walter: Sie wahren das Erbe. Gegenwartsautoren aus dem Ostsudetenland. Nürnberg 2004. (Vierte, aktualisierte Auflage).
Künzel, Franz Peter: Laudatio für Johanna Anderka. Kulturpreis für Schriftum. In: Sudetenland Nr. 2 (1998).
Kürschners Deutscher Literatur-Kalender 1998. Leipzig 1999. Band 1 (A-M), S. 18.
Lammel, Christine: Stimmungen aus der Erinnerung. Über Johanna Anderkas Gedichtband "Sprachlos Mein Schrei". In: Neu-Ulmer Zeitung (30. 7. 1991).
Lebert-Hinze, Vera: Die Zeit - Die Träume - die Menschen. In: Der Literat Nr. 5 (1992).
Lebert-Hinze, Vera: Mährische Kindheit. In: KK (Kulturpolitische Korrespondenz) 878, 26 (25. 9. 1993).
Lebert-Hinze, Vera: Bewahrte Landschaft. In: Der gemeinsame Weg Nr. 96 (Oktober 1999). Hrsg. von Ostdeutscher Kulturrat Bonn.
Lebert-Hinze, Vera: Silbenhaus. Buchbesprechung. In: Sudetenland (2000).
Lebert-Hinze, Vera: Bewahrte Landschaft. Buchbesprechung. In: Sudetenland Nr. 4 (2000).
Wozniak, Ursula: Praca magisterska napisana pod kierunkiem prof. dr. hab. Eugeniusza Klina w Instytucie Filologii Germanskiej (Magisterarbeit). Glogau 2002.