Ludwig Zehnmark wurde 1751 (in der Sekundärliteratur wird auch das Jahr 1753 angegeben) in Brünn als Sohn eines städtischen Beamten geboren und er genoss eine sorgfältige Erziehung. Zuerst besuchte er Lehranstalten in Brünn und Olmütz, dann vollendete er seine Studien an der Wiener Universität, wo er den Doktorgrad erlangte. Danach entschied er sich für das Lehramt als Lebensberuf und im Jahre 1776 erhielt er eine außerordentliche Professur für Literaturgeschichte an der Olmützer Universität. Im Jahre 1778 wurde die Universität nach Brünn verlegt und Zehnmark übernahm dort den Lehrstuhl für allgemeine Geschichte, wobei er sein früheres Lehramt beibehielt. Als die Universität 1882 wieder nach Olmütz zurückkam, jedoch in ein Lyzeum umgewandelt, verlor Zehnmark zusammen mit anderen Professoren seine Stelle. Zunächst privatisierte er einige Zeit in Brünn, wobei er mit literarischen Arbeiten beschäftigt war. 1784 wurde ihm die Professur für Weltgeschichte an der Universität in Lemberg verliehen, an der er über drei Jahrzehnte fast bis zu seinem Tode im Jahre 1814 (in der Sekundärliteratur findet man auch das Jahr 1818) tätig war.
Neben seinem Lehrberuf widmete sich Zehnmark der literarischen Tätigkeit und zwar auf verschiedenen Gebieten. Er verfasste sowohl populär-philosophische und geschichtliche Schriften (z. B. Leitfaden der Vorlesungen über die Litterärgeschichte neuerer Zeiten, Empfehlung der Geschichte), als auch dramatische (z. B. Salvini und Adelson) und musikalische Texte (z. B. das Singspiel Das verfehlte Rendezvous oder die Jäger). Dabei befasste er sich ebenfalls mit dem Übersetzten fremder Theaterstücke, z. B. aus dem Griechischen (siehe Theokles). Als Dramatiker war er höchst unbedeutend, denn es fehlte ihm jede Erfindung und technische Begabung. Einige seiner Schriften lassen sich schwierig einordnen, da sie oft ohne Angabe des Druckortes und Jahres erschienen, und auch im Falle seines Namens stimmen die Forschungen nicht überein, weil neben Zehnmarkt auch die Variante Zehner zu finden ist.
(Bearbeitet von Radek Flekal auf Grundlage der Sekundärliteratur)
Ludwig Zehnmark (*1751/1753) stammte aus Brünn, besuchte dort und in Olmütz Lehranstalten und erwarb den Doktorgrad an der Universität in Wien. Er unterrichtete an den Universitäten in Olmütz (Literaturgeschichte), Brünn (allgemeine Geschichte) und später im entfernten Lemberg (Weltgeschichte), wo er auch 1814 (oder 1818) verstarb. Einerseits verfasste er populär-philosophische und geschichtliche Schriften, andererseits widmete er sich dem dramatischen Schaffen. Daneben beschäftigte er sich mit dem Übersetzen fremder Theaterstücke. Im Allgemeinen war er jedoch kein bedeutender Dramatiker und seine Texte waren nicht von hoher Qualität gekennzeichnet.