Louis Windhopp wurde am 5. Mai 1861 zu Brünn geboren, als Sohn von Josef Windhopp, und starb am 12. Juni 1926 nach langem, schweren Leiden im niederösterreichischen Bad Vöslau (Gainfarn) im Alter von 65 Jahren: "Der Verstorbene, der namentlich in Autoren- und Musikerkreisen ungemein beliebt war, zeichnete sich durch einen überwältigenden, trockenen Humor aus, der auch in seinen zahlreichen literarischen Schöpfungen zum Ausdruck kam." (Wiener Allgemeine Zeitung (16.6.1926). S. 5.)
Außerdem publizierte Windhopp das Buch Decamerone des Troppauer Stadttheaters (1890), in dem er unter dem Pseudonym Schnüfferl in amüsanter Weise von den Erlebnissen aus der Troppauer Bühne erzählte. In Troppau wirkte er um 1890 auch als Redakteur das Blattes Freie Schlesische Presse. Im Jahre 1893 trat er in die Redaktion des BrünnerTagesboten aus Mähren ein. In seiner Heimatstadt wirkte er auch als Schriftführer des Deutschen Journalisten- und Schriftstellervereins für Mähren und Schlesien und im Rahmen dieser Funktion erhielt er 1897 eine Konzession zur Eröffnung eines literarischen Bureaus in Brünn.
Obwohl er aus Brünn stammte, kam Windhopp schon in jungen Jahren nach Wien, wo er im Alter von 25 Jahren mit dem bereits genannten Schwank Die von der Bande (1886) debütierte. Im Jahre 1901 wurde er zum Generaldirektor der Staatlich genehmigten Gesellschaft der Autoren, Komponisten und Musikverleger (heute: AKM), die 1897 in Wien gegründet wurde, ernannt und bekleidete diesen Posten bis zu seinem Tode. Diese Position behielt er mehr als ein Drittel seines Lebens, und trotz der Rezession nach dem Ersten Weltkrieg gelang es ihm, diese Schwierigkeiten mit Erfolg zu überwinden. Windhopp war mit Pauline Windhopp verheiratet, die auf der Olmützer Bühne engagiert war und bereits im Jahre 1905 nach einer langjährigen, schweren Krankheit verstarb.
(Bearbeitet von Radek Flekal auf Grundlage der Sekundärliteratur und der zeitgenössischen Presse)
Louis Windhopp (*1861, Brünn - †1926, Bad Vöslau) wurde zuerst als Schauspieler (u. a. in Innsbruck) tätig und mit 25 Jahren verfasste er sein erstes Stück - den Schwank Die von der Bande (1886). Er begrenzte sich beim Schaffen nicht nur auf ein Genre, am meisten widmete er sich dem Schreiben von Operetten - z. B. Die Schmuggler-Susi (1903, mit Benno Jacobson), oder Die siamesischen Zwillinge (1909, mit Ernst Retz). Daneben publizierte er Decamerone des Troppauer Stadttheaters (1890), ein Buch über seine Erlebnisse aus der Troppauer Bühne. Er arbeitete auch als Redakteur bei der Freien Schlesischen Presse und dem Tagesboten aus Mähren. Außerdem wirkte er als Schriftführer des Deutschen Journalisten- und Schriftstellervereins für Mähren und Schlesien und in den Jahren 1901-1927 bekleidete er den Posten des Generaldirektors der Staatlich genehmigten Gesellschaft der Autoren, Komponisten und Musikverleger (heute: AKM).
(Achtzigster Geburtstag). In: Mährisches Tagblatt (25.2.1903). 24. Jahrgang, Nr. 45, S. 3.
Badener Zeitung (19.6.1926). 47. Jahrgang, Nr. 49, S. 6.
(Ein literarisches Bureau in Brünn). In: Mährisches Tagblatt (29.12.1897). 18. Jahrgang, Nr. 297, S. 5.
(Für Theaterfreunde). In: Mährisches Tagblatt (18.12.1890). 11. Jahrgang, Nr. 290, S. 5.
Herker, Tamara: Die AKM/GFÖM und ihre Förderprojekte seit 1985 mit besonderer Berücksichtigung der von ihr geförderten Tonträger. Diplomarbeit. Universität Wien, Wien 2008. Betreuer: Ass.-Prof. Dr. Michael Weber. S. 10, 134.
Journalistisches. In: Mährisches Tagblatt (7.6.1893). 14. Jahrgang, Nr. 128, S. 4.
Kleine Chronik. In: Neue Freie Presse (28.6.1901). Nr. 13233, S. 1.
Louis Windhopp gestorben. In: Wiener Allgemeine Zeitung (16.6.1926). 47. Jahrgang, Nr. 14414, S. 5.
Louis Windhopp gestorben. Der verdienstvolle Direktor der Gesellschaft der Autoren. In: Neues Wiener Journal (13.6.1926). 34. Jahrgang, Nr. 11694, S. 12.
Lüdtke, Gerhard: Nekrolog zu Kürschners Literatur-Kalender 1901-1935. De Gruyter, Berlin und Leipzig 1936, S. 799.
(Todesfall). In: Mährisches Tagblatt (26.9.1905). 26. Jahrgang, Nr. 218, S. 3.