(Ernst) Rudolf Vinzenz Neubauer


Unvollendet
Geburtsdaten
14.04.1822
Iglau
Sterbedaten
04.05.1890
Radautz

Der Lehrer und Lyriker Ernst Rudolf Vinzenz Neubauer, der unter dem Pseudonym Ernst Freilieb seine Dichtungen veröffentlichte, wurde am 14. April 1822 in Iglau geboren. An der Prager Universität studierte er Rechtswissenschaft und später in Wien Philosophie. In Wien blieb er auch nach dem Studium und wurde als Hauslehrer und Sekretär der „Wiener Zeitung“ tätig. Er nahm an den Unruhen von 1848 teil und schilderte seine Erlebnisse in „Österreichischen patriotischen Lieder“. Kurz danach floh er nach Bukowina und war Mitherausgeber der „Illustrierten Bukowina“ und des amtlichen Blattes „Bukowina“. Zu seinem Werk gehören z.B. Versepos „Nogaja oder die Steppenschlacht“, „Erzählungen aus der Bukowina“ oder „Lieder aus der Bukowina“, die pathetisch die bukowinische Landschaft und Geschichte besingen. Neubauer war auch ein erfolgreicher Stegreifdichter, der mit seinen Improvisationen in Dresden, Wien oder Leipzig auftrat.

Werke

Jahr der Publikation
Schilf und Weide 1847
Österreichische patriotische Lieder 1849
Lieder aus der Bukowina 1855
Die vier Himmelsgegenden der Ehe 1855
Das Mädchen von Kaliczanka oder der Schlüssel 1865
Erzählungen aus der Bukowina 1868
Fabeln und Märchen 1869
Grundzüge zur Geschichte von Serethland 1874
Nogaja oder die Steppenschlacht 1875
Fürst Constantin Brancowan. Woiwode der Walachei vom Jahre 1688 bis 1714. Römisch-deutscher Reichsfürst seit 1695 1879
Die Ideonen 1882
Cantavita 1883
Abdrücke einer Auswahl von Zeitungs-Berichten über die poetischen Stegreif-Vorträge des Rhapsoden Ernst Rudolf Neubauer 1884
Der Handel um die Seele 1886
Darius

Forschungsliteratur

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