Hans von Flesch-Brunningen


Pseudonym
Hans Flesch, Vinzenz Brun, Johannes von Bruning, Hans von Flesch
Geburtsdaten
05.02.1895
Brünn
Sterbedaten
01.08.1981
Bad Ischl

Verbindungen
Mechtilde Lichnowsky
Albert Ehrenstein
Wilhelm Unger
Georg Kulka
Ernst Angel
Hans Kaltneker
Heinrich Nowak
James Joyce
Heimito von Doderer

Hans Flesch von Bruningen entstammte einer geadelten Familie jüdischer Herkunft aus Brünn, noch in der Kindheit zog er aber nach Wien um. Er lebte und wirkte auch in Berlin, nach 1933 im britischen Exil. Außer dem Schreiben war er in Schriftsteller-Organisationen und auch im Rundfunk tätig. Sein Leben beschreibt er im Erinnerungsbuch Die verführte Zeit

Fleschs literarische Laufbahn begann unter dem Einfluss des Expressionismus, er schrieb Gedichte (Marien-Nacht), Erzählungen (Der metaphysische Kanarienvogel oder Der Satan) und Manifeste (An den Tod!) ,in denen er oft gesellschaftliche Tabus bricht, oder auch Romane (Balthasar Tipho). In den späteren Schaffensphasen widmete er sich auch der Sachliteratur (Vertriebene von Ovid bis Gorguloff oder Die letzten Habsburger in Augenzeugenberichten), die auf Englisch verfassten Romane (Untimely Ulysses) aus den Jahren 1934 bis 1945 thematisieren das Leben im Exil. 

Werke

Jahr der Publikation
Verse 1912
Die Revolution der Erotik 1914
An den Tod! 1914
Der metaphysische Kanarienvogel 1914
Marien-Nacht 1914
Nach dem Tarock 1914
Urbani-Keller 1914
Die Gegenspieler 1914
Am Rande eines Logikbuches steht 1914
Die Büchse der Pandora 1914
Übernächtigkeit 1914
Die Jungfrau 1914
Geburtsschmerzen 1914
Totentanz 1914
Wirtshaus 1914
Tropenfieber 1914
Familienidyll 1914
Heimat 1914
Karfreitag 1914
Die nackte Zeit 1914
Trost an den Mann 1915
Der Reiter Pik 1915
Die Heilung des Fabian Werbel 1916
Flucht aus der Welt 1916
Das zerstörte Idyll 1917
Der im vierten Stock 1917
Balthasar Tipho 1919
Bürgerlied 1919
Am Teste v. S. 1919
Bürger Narr 1920
Gegenspiel 1920
An einen mir lieben Säugling 1920
Die beiden Wege 1928
Auszug und Wiederkehr 1929
Herz-Weg zur Mitte 1929
Hofmannsthals Zeigenossen 1929
Die Amazone 1930
Die Bar 1931
Aber man wird doch nicht 1932
Vertriebene von Ovid bis Gorguloff 1933
Kaiser, Tod und Aerzte 1933
Die Herzogin von Ragusa 1935
Alkibiades 1936
Masquerade 1938
The Blonde Spider 1939
Untimely Ulysses 1940
Perlen und schwarze Tränen 1948
Die letzten Habsburger in Augenzeugenberichten 1967
Frühe Prosa 1968
Heimito 1968
Die Teile und das Ganze 1969
Zwischen Central und Museum 1970
Die Frumm 1979
Die verführte Zeit 1988
Maskerade 2023
Ein Monolog
Der Traum des Fabian Werbel
Prokne und Philomela
Reise durch die Eingeweide einer besseren Zeit

Forschungsliteratur

Garger, Sonja: Hans Flesch-Bruningen. Eine Einführung zu Leben und Werk. Dipl. Wien 1995.
Strelka, Joseph Peter: Des Odysseus Nachfahren. Österreichische Exilliteratur seit 1938. Francke Tübingen/Basel 1999.
Raabe, Paul: Die Autoren und Bücher des literarischen Expressionismus. Metzler, Stuttgart, 1992
Siglinde Bolbecher & Konstantin Kaiser (Hrsg.): Hans Flesch (-Brunningen); in: Lexikon der österreichischen Exilliteratur. Deuticke Verlagsgesellschaft, Wien & München 2000; S. 201–202.
Polt-Heinzl, Evelyne: ÖSTERREICHISCHES ALPHABET - Evelyne Polt-Heinzl über Hans Flesch-Brunningen. In: Literatur und Kritik; (2005), 393-394, S. 101-110.
Krick, Charlotte: Der Eingeweideleser – Der literarische Expressionismus in Österreich anhand von Auszügen der Autobiographie Hans Flesch-Brunningens. Dipl. Wien 2020.
Doderer, Heimito von: Flesch-Brunningen. Ein Siebziger. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 5. 2. 1965.
Doderer, Heimito von: Flesch-Brunningen. Ein Siebziger. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 5. 2. 1965.