Die Dichterin Ruth Eis-Steffan, Verfasserin von Balladen, Lyrik, Erzählungen und dramatischen Werken, wurde in Jaffa in Palästina geboren. Ihr Vater stammte aus dem Schönhengstgau und kam als österreichischer Staatsbeamter dienstlich nach Jaffa. Er wurde im Ersten Weltkrieg zum österreichischen Heer einberufen, seine Ehefrau flüchtete mit den Kindern nach Europa. Die Familie wurde erst in Italien interniert und dann, dank guter diplomatischer Beziehungen mit der Schweiz, gelang sie in die Schweiz. Endlich kamen sie in die mährische Heimat ihres Mannes (in die Stadt Dörfles/Derflík). Ruth Steffan besuchte das Realgymnasium in Mährisch-Trübau und in Brünn (Abitur 1927), dann studierte sie Germanistik und Romanistik an der Deutschen Universität in Prag, wo sie 1933 zum Dr. Phil. promovierte. Nach der Heirat mit dem Germanisten Gerhart Eis wohnte sie in Reichenberg. 1945 wurde sie nach Deutschland vertrieben und lebte in Freising und Heidelberg. Die Autorin Ruth Eis-Steffan war bereits in ihrer alten Heimat literarisch tätig. Nach der Vertreibung beschäftigte sie sich mit Geophysik und Kosmophysik, für ihr Schaffen waren auch religiöse Erlebnisse entscheidend.
Ruth Eis-Steffan war vor allem Lyrikerin. Ihre Gedichte wurden bereits seit ihrem sechzehnten Lebensjahr in deutschen Zeitungen wie Deutsche Heimat, Ackermann aus Böhmen, Sudetendeutsche Monatshefte, Frauenkultur oder Getreuer Eckart herausgegeben. Sie trug zu den lyrischen Anthologien von Paula Huffareka und zu der Anthologie Wir tragen ein Licht, München 1934 von Herberta Enfarze bei. Im Jahr 1935 wurde ihre poetische Sammlung mit dem Titel Tu mir nun auf selbstständig herausgegeben. Im Jahre 1936 gewann Ruth Eis-Steffan den literarischen Preis „země Moravy“.
Außer Poesie schrieb sie auch Dramen, z. B. die Theaterstücke Baldurs Tod oder die Tragödie Nordland und Prosa. In der historischen Erzählung Meister Albrant, der Schmied wird über das Dunkle, Unbegreifliche berichtet. Im Park von Eisgrub unterhalten sich ein Fürst, ein moderner und nicht traditionsbeladener Mensch, und ein älterer Doktor über die Geschichte und Grenzen der Wissenschaft. Der Doktor beginnt eine Geschichte aus der Epoche der Türkenkriege zu erzählen, die er zufällig beim Lesen eines Briefes erfuhr: Fürst Karl Eusebius musste sein mährisches Gut verlassen. Von den Türken verfolgt, flüchtete er über die Pollauer Berge in Richtung Brünn. Dieser Weg wurde ihm aber abgeschnitten und nachdem er sein Pferd fast zu Tode geritten hatte, gelangte er plötzlich zu einer Schmiede. Der Schmied, Meister Albrant, tauschte ihm das müde Pferd gegen einen Rappen aus. Der Fürst überstand die Gefahr heil, denn es geschah ein Wunder: Meister Albrants Rappe rannte unheimlich schnell und trug ihn in einer Nacht von Feldsberg in Mähren nach Prag. Als sich Karl Eusebius bei dem Schmied für seine Hilfe und die Rettung vor den Türken bedanken wollte, war die Schmiede unauffindbar. Das Sonderbare und Rätselhafte an dieser Geschichte ist, wie sich die Gestalt des Schmiedes Albrant, der wirklich lebte und als Schmied Friedrichs II. arbeitete, in die Zeit des Fürsten Eusebius verirrte. Die Geschichte erinnert an einen dunklen Traum. (Štěpánka Kuříková a Veronika Uhrová)
Die Dichterin Ruth Eis-Steffan, Verfasserin von Balladen, Lyrik, Erzählungen und dramatischen Werken, wurde in Jaffa in Palästina geboren. Ruth-Steffan besuchte das Realgymnasium in Mährisch-Trübau und in Brünn, dann studierte sie Germanistik und Romanistik an der Deutschen Universität in Prag, wo sie 1933 zum Dr. Phil. promovierte. Ruth Eis-Steffan war vor allem Lyrikerin. Im Jahr 1935 wurde ihre poetische Sammlung mit dem Titel Tu mir nun aufherausgegeben. Im Jahre 1936 gewann Ruth Eis-Steffan den literarischen Preis „země Moravy“. Außer der Poesie schrieb sie auch Dramen, z. B. die Theaterstücke Baldurs Tod oder die Tragödie Nordland, Prosa oder die historische Erzählung Meister Albrant, der Schmied.
Zimprich, R.: Die Dichterin Ruth Eis-Steffan. In: Von der Welt das Geblühe, vom Menschen das Herz. Ausgewählte Dichtungen von Ruth Eis-Steffan. o.V., Steinheim/Mein 1971.